Die Stätte wurde 1994 in die Welterbeliste eingetragen. Sie ist ein einzigartiges Beispiel für den Übergang zum Christentum in Europa. Heidnische Bräuche wie die Grabhügel und Runensteine stehen neben christlichen Symbolen wie Kirche und die erste Christusdarstellung im nordischen Raum. Die Anlage besteht aus einem Nord- und einem Südgrabhügel, wobei der südliche größer und ohne Grabkammer ist. Der Nördliche besitzt eine zweigeteilte Grabkammer aus Holz und steht genau im Mittelpunkt der Anlage. Zwischen beiden Grabhügeln befindet sich eine Kirche aus dem 11. Jahrhundert, welche an Stelle früherer Holzgebäude, wohl Kirchen oder gar die Königshalle König Harald Blauzahns, mit Travertin errichtet wurde. Unmittelbar vor der Kirche findet sich der kleine Jellingstein. Er wurde 940 von Gorm den Alten aufgestellt. Die Inschrift lautet: „König Gorm errichtete dieses Denkmal für Thyra, seine Frau, die Zierde Dänemarks“. Hier wurde zum ersten Mal Dänemark als Landesname schriftlich erwähnt und Gorm bezeichnet sich hier als König und gilt daher als erster König Dänemarks. Sein Sohn Harald Blauzahn stelle den großen Jellingstein zwischen 960 und 985 auf. Auf einer Seite befindet sich eine Tierdarstellung, auf der zweiten Seite ein Christusrelief. Das Erste im nordischen Raum. Die Dritte Seite ist von einer Inschrift bedeckt: „König Harald befahl, diesen Stein zu errichten zum Gedenken an Gorm, seinen Vater, und Thyra, seine Mutter. Der Harald, der sich ganz Dänemark und Norwegen unterwarf und die Dänen zu Christen machte.“ Durch den letzten Satz wird der Stein auch als „Taufstein“ Dänemarks bezeichnet. Der nördliche Grabhügel wurde ursprünglich von einer großen Schiffsdarstellung aus Steinen umgeben auf der der Tote nach Walhalla, dem nordischen Totenreich, segeln konnte. Dieses ganze Areal wiederum wurde von einem Palisadenzaun von 4m Höhe umgeben. Die Historiker sind sich in der Bewertung dieses Ortes noch nicht sicher, viele Details passen noch nicht zusammen.
Es gibt ein Visitorcenter mit einer sehenswerten interaktiven Ausstellung und genügend Infomaterial, auch in Deutsch. Ausreichend ausgeschildert ist die Stätte auch.
22.August 2016