Beide etruskische Friedhöfe zeigen jeweils unterschiedliche Bestattungspraktiken aus der Zeit zwischen dem 9. Und 1. Jahrhundert v.Chr. In dieser Zeit blühte die etruskische Kultur als die Erste im nördlichen Mittelmeerraum, die städtische Strukturen entwickelte. Deshalb wurde die Stätte mit den beiden Orten 2004 in die Welterbeliste aufgenommen.
Die Etrusker lebten im Gebiet der heutigen Toskana, in Umbrien und Latinum. Sie waren eine der ersten Hochkulturen in dieser Zeit. Die Entwicklung begann mit der Villanovanzeit, als sie ihre eingeäscherten Toten in Steinsarkophargen bestatteten. Später wurde jedoch die Feuerbestattung eingestellt und die Gräber immer prächtiger ausgestattet. Und wie ihre Städte, so legten die Etrusker auch ihre Friedhöfe an. Straßen, Plätze und die Gräber mutmaßlich wie ihre Häuser gestaltet.
In Cerveteri umfasst die Nekropole mehrere tausend Gräber, die z.T. überaus reich mit Steinmetzarbeiten geschmückt sind. In den Fels wurden sie gehauen oder in einem Tumuli, einem Grabhügel untergebracht. Dieser konnte unter Umständen sogar die Grabanlagen mehrerer Familien, mit entsprechend vielen Eingängen besitzen.
In Traquinia wiederum sind 6000 in den Fels gehauene Gräber nachgewiesen von denen ca. 200 zum Teil überaus reich ausgemalt und gut erhalten sind.
Ab ca. 500 v.Chr. setzte dann der Niedergang der Kultur ein und 353 v.Chr. eroberten die Römer die Stadt Caere, das heutige Cerveteri. Die Etrusker gingen danach allmählich im Volk der Römer auf.
Die Stätten sind gut erschlossen und können auf eigene Faust erkundet werden.
27. März 2023