Nach Mailand standen noch einzelne Standorte von Welterbestätten auf dem Programm.
In Bergamo ist die Befestigung der Altstadt hoch oben auf dem Berg durch die Venezianer Welterbe. Aber nicht nur die Befestigung, auch die Altstadt selbst ist sehenswert. Viele Bauten der Renaissance, des Mittelalters. Der Hauptplatz, die Piazza Veccia, wurde von le Corbusier, dem berühmten schweizerischen Architekten der Moderne, geadelt in dem er sagte, der Platz sei so schön, es dürfe dort an keinem Sterin gerührt werden.
In Brescia wiederum ist im Kloster San Salvatore die Tochter des Langobardenkönigs Desiderio, Ermengarda, gestorben. Sie war Gattin Karls des Großen und wurde von diesem verstoßen. Architektur aus dieser Zeit findet man nicht, es ist alles überbaut. Allein die geschichtlichen Vorgänge sind es, die hier wirken. Das Kloster selbst ist ein umfangreiches Museum, wo nur ein Teil der langobardischen Zeit gewidmet ist. Prunkstück der Sammlung ist ein verziertes Holzkreuz, welches Desiderio zugeschrieben wird.
Nach Brescia folgte der Weg wieder nach Westen ins Tal Camonica. Von dessen südlichen Ort, Darfo Boario, immer das Tal hinauf bis Sonico zieht sich die, für diese Fahrt, letzte Welterbestätte: Felszeichnungen im Tal Camonica. 12.000 Jahre sind die Ältesten, gefertigt wurden sie bis ca. zur Zeitenwende. Über 200.000 Zeichen und Bilder wurden bisher gefunden.
In Tirano, dem italienischen Grenzort zur Schweiz lag dann meine letzte Station des ersten Reiseabschnittes. Hier traf ich eine alte Bekannte, die Rhätische Bahn. Tirano ist der einzige italienische Haltepunkt an dieser hochalpinen Bahnlinie, die zum Schweizer Weltkulturerbe zählt. Im Ort verbrachte ich meine vorerst letzte Nacht in Italien, kaufte nochmal Olivenöl und Gorgonzola und bin, wieder über Samnaun in der Schweiz, erst ins Allgäu und dann nach Hause gefahren……