Die Trulli, sogenannte Kraggewölbebauten, sind aus Kalkstein errichtete Trockenbauwerke, die ursprünglich hier in Apulien als einfache Unterkünfte oder Lagerräume, meist im landwirtschaftlichen Bereich, benutzt wurden. In Alberobello jedoch sind sie seit dem 14. Jahrhundert in größerer Zahl entstanden und dienten auch zur Unterkunft von Menschen. Mit der Zeit entstanden so ganze Stadtteile. Deshalb wurde die Stadt 1996 in die Welterbeliste eingetragen.
Kalkstein, das allgegenwärtige Felsgestein hier in der Gegend, wird für die Mauern, aber auch für die Dächer genutzt.
Zunächst werden die Mauern trocken zweischalig errichtet. In der Mitte wird Bruchsteinschutt eingefüllt. Anschließend werden auf diese Mauer direkt die ersten Steine der Deckung aufgelegt. Diese formen sich allmählich, Schicht für Schicht, zu runden oder ovalen Kegeldächern. Als letztes wird ein Schlussstein aufgesetzt, der oft auch eine mythologische Bedeutung hat. Mit weißer Asche werden manchmal auch noch solche Zeichen auf die Dächer gemalt. Diese Trockenbauweise, die sich in dieser Häufigkeit nur hier in der Stadt bis in unsere Zeit erhalten hat, geht auf prähistorische Wurzeln zurück.
Es gibt in Alberobello zwei Stadtteile mit einmal über 1000 Trulli und noch einmal 590 Trulli.
Herausragende Bauten sind das Trollo Sovrano, ein einmaliger zweistöckiger Bau und die Casa d´Amore, die als Gebäude den Übergang zu einer Art Palast repräsentiert. Beide stammen bereits aus dem 18. Jahrhundert.
09.April 2023