nordwestlich von Oslo zieht sich die größte Hochebene Europas in einer Höhe von 1200m bis 1400m hin. Tausende Touristen im Camper, mit dem Auto, Radfahrer und auch Wanderer bevölkern sie. Übernachtet wird wo Platz ist. Am Straßenrand, kleinen Stellflächen in der Natur, selten in Hütten oder auf Parkplätzen. Man kann die Hardangervidda auf Hochstraßen ganz gut umrunden. Manche dieser Straßen folgen der alten Route mit vielen Serpentinen, steilen Abschnitten. Dem damaligen Verkehr geschuldet sind sie schmal, mit Ausweichstellen, immer ohne Leitplanken aber erstaunlich gut instand gehalten. Die Fahrt erfordert Rücksichtnahme untereinander, ist aber immer landschaftlich schöner, als im Tal durch die Tunnel zu fahren. Die Temperaturen sind nachts im einstelligen Bereich und tags selten über 16 – 17 Grad.
Begonnen hab ich im Hauptort der Hardangervidda, Geilo. Ein Wintersportort, der aber auch im Sommer viele Touristen anzieht, die hier ihre letzten Einkäufe tätigen. Dort findet sich auch die Tuftebrui, eine Brücke, die ganz ohne Nägel auskommt. Von da bin ich dem Reichsweg Nr. 7 gefolgt, der nördlich an der Hardangervidda Richtung Westen nach Eidfjord entlangführt. Die klassische Route für diejenigen, die nicht so viel Zeit haben, aber eine guten Eindruck bekommen möchten. Nach Eidfjord führte die Route dann südlich zunächst am Ende des Hardangerfjordes vorbei, entlang des Sörfjordes nach Röldal. Der Latefoss, ein Wasserfall der fast direkt auf die Straße stürzt, liegt am Weg und man kann später den Röldalfjelletweg nehmen um die Aussicht zu genießen und den Tunnel zu entgehen. In Röldal gibt es eine Stabkirche aus dem 13. Jahrhundert, die wohl sehr schön ausgemalt sein soll, aber rund 7 Euro Eintritt waren mir für eine Kirche dann doch zuviel.
Von Röldal aus bin ich wieder Richtung Osten zunächst nach Haukeli gefahren. Auch hier gab es wieder eine Hochgebirgsstraße mit wunderschönen Ausblicken auf das umliegende Gebirge.
Nur kleine Orte säumen die Straße, aber die Landschaft ist stark zersiedelt durch unzählige Ferienhäuser. Ein Großteil manches Berghanges sind mit diesen, „Hytter“ genannten, Häusern bebaut. Erschlossen sind sie mit Schotterpisten, ein starker Eingriff in die Natur.
Bis Austbygde, vorbei an Rjukan, einer Welterbestätte bin ich Richtung Osten gefahren.
Rjukan markiert ein besonderes Kapitel norwegischer Geschichte. In den hiesigen Kraftwerken wurde nebenher zur Zeit des WWII schweres Wasser produziert, welches die Nazis für die Produktion einer Atombombe einsetzen wollten. Die Verhinderung des Abtransportes war ein wesentliches Ziel des norwegischen Widerstandes in dieser Zeit und viele Kämpfer verloren dabei ihr Leben.
Von Austbygde schloss sich dann der Kreis Richtung Norden, um wieder Geilo zu erreichen. Auf dem Drykarweg konnte ich noch einmal eine Wanderung ins Gebirge mit einem wunderschönen Ausblick machen.
Fazit: die Runde kann man mehrmals fahren und immer wieder neue Eindrücke sammeln oder Wanderungen machen.
Nachdem ich heute hoffentlich in einer Werkstatt meine Seitentür repariert bekomme, will ich mich dann aufmachen um nach Röros, die alte Bergarbeiterstadt in der Nähe von Trondheim zu gelangen……








