Als die bedeutendsten Zeugnisse der Festungsbaukunst des Mittelalters in der Alpenregion wurden die Befestigungen Bellinzonas 2000 in die Liste der Welterbestätten eingetragen. In Bellinzona trafen verschiedene Passstraßen des Ticinotales zusammen und ihre Kontrolle konnte dort gut durchgeführt werden. Gleichzeitig war Bellinzona die Nordgrenze der Po Region und die Südgrenze der Alpentäler. Bellinzona wurde schon im Neolithikum vor ca. 7000 Jahren bewohnt. Die Römer folgten und im 10. Jahrhundert war es Teil des Besitzes Otto I., Gründer des Heiligen römischen Reiches, deutscher Nation. Um diese Zeit sind erste Befestigungen entstanden. Castel Grande, mitten in der Stadt auf einem Felsen gelegen, wurde erbaut und weitestgehend im 15. Jahrhundert fertiggestellt. Castel Montebello, gelegen auf dem gleichnamigen Hügel, entstand im 13./14. Jahrhundert. Es wurde immer wieder umgebaut und erhielt seine jetzige Gestalt ebenfalls im 15. Jahrhundert. Beide Castels sind in das System der Stadtbefestigung eingebunden. Sasso Corbaro erbaute man nach einer Schlacht 1479 in 6 Monaten. Es liegt ca. 260 m hoch über der Stadt. Alle 3 Burgen sind modern ausgebaut und enthalten meistenteils künstlerische Ausstellungen aber auch viel Wissenswertes zur Geschichte. Die Burgen in der Stadt sind gut ausgeschildert und leicht zu finden.
14. Juni 2015