Das Cilento und der Nationalpark Vallo di Diano, südlich von Salerno an der Westküste Italiens gelegen, ist schon seit ca. 250.000 Jahren von Menschen besiedelt. Und nicht nur Handelsrouten verliefen hier, Etrusker, Lukaner, Griechen oder Römer hinterließen auch kulturelle Spuren. 1998 wurde die Stätte deshalb in die Welterbeliste eingetragen.
Neben dem Nationalpark, wo viele Siedlungsreste gefunden wurden, ist Paestum Bestandteil der Stätte. Eine griechische Gründung, die durch Landwirtschaft schnell wohlhabend wurde und große Tempel bauen konnte, die auch heute noch gut erhalten sind. Bedeutend sind die drei, in verschiedenen dorischen Bauphasen errichteten Tempel.
Der Hera Tempel ist der mit den ausgereiftesten Merkmalen des dorischen Baustiles. Die sogenannte „Basilika“ ist der Frühzeit des Baustiles zuzurechnen, hier sind die Kapitelle wesentlich flacher gehalten. Der Athena Tempel hat Elemente, die eher in ionische Gebälke gehören.
Velia, ein weiterer Bestandteil der Stätte, war auch eine griechischen Ursprungs, hier sind aber eher römische Reste zu finden. Die Siedlung hat bedeutende griechische Philosophen hervorgebracht. Parmenides und Zenon entdeckten um 500 v.Chr. die Identität von Sein und Denken, und der Umkehrung: was nicht ist, kann nicht gedacht werden. Ein entscheidender Entwicklungsschritt im antiken Denken.
Die letzte Stätte, die Kartause San Lorenzo von Padula geht auf das 13. Jahrhundert zurück, wurde jedoch im 17. Jahrhundert prunkvoll im Barock umgebaut. Eine Wendeltreppe führt stützenfrei zur Bibliothek, eine bauliche Meisterleistung.
21. April 2023