In den letzten Tagen habe ich den Nordosten Bulgariens durchstreift. 4 Welterbestätten gab es zu sehen. Ich hatte aber den Eindruck, dass es bei der Nominierung der Stätten eher um ideelle Befindlichkeiten als um Qualität ging. Der Madara Reiter etwa ist ein Felsrelief welches wohl in den ersten Jahren des 8. Jahrhunderts geschaffen wurde und damit der erste künstlerische Ausdruck des ersten Bulgarenreiches ist. Die, mit bloßem Auge, nicht sichtbaren Inschriften berichten wohl von den Anfängen der bulgarischen Geschichte. Nessebar hingegen hat eine über 3000 Jahre währende Geschichte und diese spiegelt sich in beeindruckender Weise an der Gebäudesubstanz wider. Insbesondere byzantinische Bauten haben mich sehr beeindruckt. Vom thrakischen Grab von Swestari hab ich nicht viel gesehen. Das ist ein Gräberfeld mit Erdhügeln unter dem ein Königsgrab sein soll. Fotografieren war im Inneren nicht erlaubt und so hab ich bloß den Erdhügel fotografiert und bin weiter. Die letzte Stätte hingegen hat mich wieder sehr beeindruckt. Die Felsenkirche von Iwanowo ist rund 40 m über der Straße in den Fels gehauen und das im 12. Jahrhundert! Der damalige bulgarische Zar hatte das Kloster gestiftet und so haben auch hier die Maler der Schule von Tarnowo im 14. Jahrhundert die Fresken gemalt. Da hatten sie sich aber schon vom Bildprogramm der Byzantiner gelöst und haben sich von den Griechen inspirieren lassen. Das ist das besondere an den Fresken da. In den 80iger Jahren war alles schon fast zerstört. Französische Restauratoren haben aber alles retten können und so können die Fresken wieder in alter Pracht bewundert werden.
In Shumen musste ich ein Gewitter über mich ergehen lassen, dass ich so noch nicht erlebt habe. Sturm, richtig dolle, und neben dem Regen dann auch noch Hagel mit 2 cm großen Körnern. Der Bus unter einem Baum hat es aber gut weggesteckt und auch das Solar und die Dachluke waren noch heile. Den nächsten Tag in Ruse am Donauufer musste fast dasselbe nochmal erleben, nur ohne Hagel. Sturm, dass der Bus bald umgekippt wäre und Regen, der die Straßen überflutet hat. Zum Glück ist mir auch hier nichts passiert.
Fazit: der Bus ist jetzt außen komplettstaubfrei und es macht wieder mehr Spaß mit ihm zu fahren.
Heute bin ich in Curtea de Arges, einem Ort an dem die Transfargaras beginnt, die Hochstraße über das Fargarasgebirge in den Karpaten und die will ich heute fahren. Im Mai 2016 war ich schon mal hier und da war die Straße noch gesperrt……………