Der Bergbau im Schwarzenberger Revier, dem westlichsten aller Bergbaugebiete im Erzgebirge, begann wahrscheinlich um 1250 auf Zinn und am Ende des 13. Jahrhunderts auf Eisen.
Bestandteil des Bergbaugebietes ist zum Einen die Bergbaulandschaft Eibenstock. Hier, unterhalb des Gerstenberges, in der Bergbauflur „Grün“ befindet sich die wichtigste Zinnerzlagerstätte Schwarzenbergs. Zinn wurde hier einerseits Übertage in sog. Zinnseifen gewonnen. Kleinste Zinnsteinpartikel wurden durch Wasserläufe im Laufe der Zeit im Sandbett zusammengespült. Nach der Gewinnung wurde schon vor Ort möglichst viel des Sandes in sog. Sieb- und Waschherden ausgespült. Zurück blieb zinnhaltiger „Schlich“, der zur Verhüttung gebracht wurde.
Andererseits wurde zinnhaltiges Granitgestein Untertage und in Tagebauschürfen gewonnen. Das Erz kam in Pochwerke und aus dem dort entstandenen Pochklein wurde auf der Scheidebank das taube Gestein aussortiert. In der Zinnschmelzhütte wurde daraus das Zinn erschmolzen.
Der Bergbau auf Zinn ist von ca.1250 bis 1890 nachweisbar. Lange wurden untertage Schlegel und Eisen eingesetzt. War der Granit gar zu hart, benutzte man das Feuersetzen. Ab 1613 kam auch Schwarzpulver zum Einsatz. Insgesamt wurden ca. 7.500 t Zinn ausgebracht. Das ergiebigste Jahr war 1578 als ca. 1.700 Zentner Zinn gewonnen wurden. Danach sank der Ertrag und 1767 wurden nur noch 123 Zentner Zinn gewonnen.
Der zweite Bestandteil des Bergbaugebietes ist die Bergbaulandschaft „Rother Berg“. Hier wurde seit Ende des 13. Jahrhunderts Eisenerz abgebaut. Zunächst wurde übertägiger Abbau betrieben und die Verhüttung erfolgte in bäuerlichen Rennfeuern. 1380 ging der Erlaer Eisenhammer in Betrieb. Tagebaue von Eigenlöhnern herrschten im 14./15. Jahrhundert vor. Im 16. Jahrhundert beschleunigte sich die Entwicklung, der St. Johannis Erbstollen wurde abgeteuft, dem weitere Schächte folgten. Insgesamt waren es 8 im Revier. Ab 1515 gab es da ein Bergamt derer von Trettau´s, ab 1534 das Bergamt Schwarzenberg. Mit Schwarzpulver beschleunigte sich der Vortrieb ab 1643. Die Bergbaulandschaft „Rother Berg“ ist der größte Standort der Eisenerzförderung im Erzgebirge. In Zeiten intensiver Förderung, ca. 1752 bis 1863, wurden etwa 400.000 t Eisen gefördert und im Jahresdurchschnitt arbeiteten 2.200 Bergleute hier. Das Herrenhaus des Eisenhammers aus dem 17. Jahrhundert ist noch zu sehen und der ehemalige Pulverturm.
21. Oktober 2018