Der Beemster Polder ist ein Meisterwerk niederländischer Wasserbaukunst. Nach Trockenlegung des Beemster Sees wurde die gewonnene Fläche nach den Idealen der Renaissance aufgeteilt. Er war Vorbild für viele ähnliche Rekultivierungsprojekte und wurde 1999 in die Welterbeliste eingetragen.
1607 bekam eine Gruppe von Kaufleuten die Genehmigung, den Beemster See trocken zu legen, da er sich immer mehr ausbreitete. Die Ausführung übernahm der Mühlenbauer Jan Adriaanzs, später auch „Leeghwater“ Leerwasser genannt. Im Sommer 1612 war der See leer gepumpt, nachdem er mit einem Deich umgeben worden war. Es entstand ein 7.208 Hektar großes Gebiet, das nach den damals herrschenden Schönheitsidealen der Renaissance in rechteckige Felder mit dem Seitenverhältnis 2 : 3 eingeteilt wurde. Entlang dieser genau nach nord – süd bzw. west – ost verlaufenden Grenzen wurden Entwässerungsgräben gezogen und erhöhte Fahrwege angelegt. Eine einzige Siedlung, Mittelbeemster, wurde planmäßig angelegt, alle anderen Siedlungen sind durch Zufall entstanden. In Mittelbeemster steht die vom Amsterdamer Baumeister Hendrik de Keyser errichtete Kirche. Eine weitere, katholische, Kirche steht in Westbeemster. Einer der wenigen, noch erhaltenen, Haubargbauernhöfe ist „ De Eenhorn“, der auf das Jahr 1612 zurückgeht.
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25. August 2017