Hull, eine durchaus moderne Stadt, aber auch mit schönen Altstadtvierteln um das Minster, eines der wenigen in England. Das Minster geht auf Anfänge im 14. Jahrhundert zurück, ebenso wie die, zuerst von Zisterziensern besiedelte, Stadt selbst. The Deep ist ein modernes, erst 2002 eingeweihtes, Meerwasseraquarium mit, nach eigenen Angaben mehr als 3500 Meeresbewohnern. Der Eintrittspreis für ein paar „Fische“ war mir mit 19,50 Pfund aber dann doch zu hoch. Auf Grund des Schiffsverkehres gibt es jedoch einige sehr beeindruckende Brückenkonstruktionen aus der Frühzeit der Industrialisierung. Die Drypool Liftbridge z.B. wird an einem Stück über ein drehbares gewaltiges Viertelrad angehoben. Im WWII war Hull durch Bombenangriffe die am meisten zerstörte Großstadt Großbritanniens nach London.
Weiter Richtung Norden lag dann Middelsbrough, eine 100 000 Selengemeinde mit großer Vergangenheit. Man fand Anfang des 19. Jahrhunderts Eisenerz, William F. Bucklow, ein Deutscher aus Mecklenburg, gründete mit einem Partner um 1850 ein Eisenwerk, das Ende des Jahrhunderts fast die Hälfte der englischen Eisenproduktion lieferte. W.F. Bucklow wurde dann auch der erste Bürgermeister der Stadt und saß sogar im englischen Parlament.
Unterwegs, immer die englische Nordseeküste hoch, gab es auch mal spektakuläre Ausblicke auf das Meer. 18 Grad und ein heftiger Wind machte das Baden aber nur für hartgesottene erträglich. Und kurz vor meinem Übernachtungsort auf einer Farm bei Haswell mitten im nirgendwo vor Sunderland begann auch langsam die typisch schottische Landschaft: Heideflächen und die „Blackfaces“, Schafe mit schwarzen Fell am Kopf.