Der Amsterdamer Grachtengürtel, gebaut im frühen 17. Jahrhundert, ist ein Beispiel für eine völlig neu entworfene und künstliche Hafenstadt, die den hohen Stand der Wasserbaukunst und der Stadtplanung dokumentiert. Gleichzeitig entstand ein neuer Typ Stadthaus, dessen hoher künstlerischer Ausdruck die Fassaden- und Giebelgestaltung war. Das Grachtenviertel wurde 2010 in die Welterbeliste eingetragen.
Ausgangs des 16. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung Amsterdams stark. Im Westen der Stadt wurde deshalb 1612 begonnen, 3 neue Hauptgrachten, die Herengracht, die Keizersgracht und die Prinsengracht, halbkreisförmig anzulegen. Das Gebiet befand sich außerhalb der Singel zwischen Brouwer- und Leidsegracht. Die Hauptfunktion der neuen Grachten war nicht mehr die Verteidigung sondern sie dienten in der Hauptsache dem Warenverkehr und der Entwässerung der urbar gemachten Sumpfgebiete. Nur die reichsten Kaufleute konnten sich ein Grundstück an den neuen Grachten leisten. Da die Grundstücke klein waren entstand ein neuer Typ von Stadtpalast. Schmal und hoch wurde gebaut und für die Fassade und den Giebel wurde viel Schmuckaufwand getrieben. Anfangs waren die Grachten durch die Abwässer eher Kloaken, erst ab 1872 wird es durch Pumpen einmal pro Woche ausgetauscht. Die Grachten sind in der Innenstadt nicht zu verfehlen und ständig voller Touristen.
23. August 2017