Wegen ihrer außenordentlich gut erhaltenen romanischen Wandmalereien aus dem 11. Und 12. Jahrhundert ist die Abteikirche Saint Savin schon seit 1983 Weltkulturerbe.
Um 800 n.Chr. wird das Kloster vom Karolinger Ludwig dem Frommen mit Unterstützung Karls des Großen gegründet. Ludwig der Fromme bittet den heiligen Benedikt um Mönche für das Kloster. Es ist die Basis für die Christianisierung des Poitou, wie die Gegend hier heißt. Später konnten die Mönche ihre Besitzungen bedeutend erweitern und das Kloster nahm eine führende Stellung im Poitou ein. Anfang des 11. Jahrhunderts erhält es eine bedeutende Schenkung von der Gattin des Herzogs von Aquitanien Wilhelm der Große und damit kann der Bau der Kirche um 1010 beginnen. Dieser wird ca. 100 Jahre später im Wesentlichen abgeschlossen. Etwa 200 Jahre später bekommt die Kirche ihre imposante Turmhaube. Sie ist im Vorbau und im Deckengewölbe im 11./12. Jahrhundert ausgemalt worden. Es sind die größten (413 qm) und am besten erhaltenen Wandmalereien der Romanik in Frankreich die der Kirche den Beinamen „romanische Sixtinische Kapelle“ einbringen. Im Vorbau der Kirche ist ein Zyklus der Apokalypse sowie der Passion zu sehen. Das Deckengewölbe im Hauptschiff zeigt die Bibelgeschichte, angefangen von der Genesis bis zum Auszug aus Ägypten. Zur Zeit der französischen Revolution verließen die letzten Mönche die Abtei und die Anlage begann zu verfallen. Prosper Merimee, seit 1834 Generalinspektor für Baudenkmäler in Frankreich, erkannte die Bedeutung der Wandmalereien und erstellte einen Rettungsplan für die Kirche, der ab 1835 bis 1849 umgesetzt wurde und die Basis für die Rettung des Ensembles bis in heutige die Zeit darstellte.
Die Kirche kann kostenlos besichtigt werden, das um 1680 neu erbaute Kloster nur mit Führung. Der Komplex steht am Hauptplatz des Ortes und kann nicht verfehlt werden.
21. Juli 2017