Die im Jahre 1099 begonnene Kathedrale und der ab 1169 errichtete Glockenturm gelten als die bedeutendsten romanischen Bauwerke Europas und wurden deshalb 1997 in die Welterbeliste aufgenommen.
Der Bischofssitz von Modena war im Jahre 1099 vakant und so beschlossen die Bürger selbst, mit Hilfe von Mathilde von Tuszien (ehem. Canossa), den Bau der Kathedrale. Ein zur damaligen Zeit einmaliger Akt der Selbstbestimmung.
Baumeister Lanfranco begann und konzipierte den Bau, der 1184 geweiht und 1322 fertiggestellt wurde. Bereits 1106 wurden die sterblichen Überreste von San Germiniano, dem Schutzheiligen Modena´s, in die neue Krypta überführt. Die Außenfassade des Backsteinbaues ist, wie damals üblich, mit Marmor aus den Ruinen des römischen Modena verkleidet. Dadurch erklärt sich die unregelmäßige Farberscheinung. Geschmückt ist die Kathedrale mit Arbeiten des Bildhauers Wiligemus, der zur gleichen Zeit wie der Baumeister lebte. Auch diese Arbeiten sind Meisterwerke romanischer Skulpturen.
Der Turm Ghirlandina, benannt nach 2 girlandenartigen Marmorbändern im oberen Teil unterhalb der Turmspitze, ist im gleichen Stil wie die Kathedrale errichtet. Zunächst reichte er bis zum 5. Stock, im 14. Jahrhundert jedoch wurde er mit einer gotischen Turmspitze vollendet.
Zum Welterbe gehört noch die Piazza Grande, an die nicht nur Kathedrale und Turm grenzt, sondern auch das Rathaus.
21.03.2022