Wüste und bizarre Berge………..

Nach einem Schlag nach Westen, mitten durch die Halbwüste des Navajo Reservates, der Boden wieder braun, vereinzelt Bäume, Büsche, die Straßen endlos immer geradeaus, mal rechts oder links ein Schild von einer Ranch, sonst nichts, bin ich in der Gegend des Grand Canyons angelangt. So grob muss ich jetzt bloß noch in den Norden fahren und komm in Calgary raus. Die Gegend hier ist irre, alles Sandstein, verschieden hohe Plateaus, heiß wieder in den Canyons, sonst geht’s und eben, ewig einfach – nichts. Mal eine Tankstelle mit Store, dazu ein RV Park, also ein Wohnmobilstellplatz. Der RV Park: Wasser-, Strom- und Abwasseranschluss, alles geschottert, kein Grün, mehr braucht’s nicht. Die setzen sich da gemütlich in die pralle Sonne auf dem Schotter – schon ist Urlaub. Ich weiß nicht??

Der Grand Canyon ist vom Süden und Norden zugänglich. Der Süden, wohl die „bessere“ Seite, ist touristisch voll ausgebaut und entsprechend überlaufen. Und Zeugs bieten die da an, das würde mich im Leben nicht interessieren: Rundflüge, mit dem Esel in den Canyon, alle möglichen Wanderungen, bis zu Mehrtagestrips. „Keines“ ist spontan nutzbar, alles mit Vorbuchung!

So bin ich also zum Nordzugang, dem sog. Nordrim gefahren. Hier ist es ruhiger. Eine Lodge, Parkplatz, Visitorcenter – fertig.  Eintritt 35,-$, man gönnt sich ja sonst nichts. Die großen staatlichen Parks haben aber einen Pass für 80,- $, der ist ein Jahr gültig und man kann überall rein. 3 Parks hab ich schon, bin also auf der Habenseite. Ein Reiseführer schrieb: “man kann noch so viele Bilder vom Grand Canyon sehen, die Wirklichkeit toppt alles“, und so war es auch. Ewig tief, dass man kaum den Colorado River sieht und atemberaubend der Ausblick. Das Gestein am gegenwärtigen Grund soll 2 Mrd. Jahre alt sein, halb so alt wie die Erde. Trotz der Leute ringsum herrscht eine unheimliche Stille. Bisschen der Wind, aber keine Tiere oder so. Und deutsch wurde es wieder: Ingrid und Bernd, im Vergleich zu mir schon ewig unterwegs, fuhren mit ihrem deutschen Camper nochmal rückwärts und wir haben lange gequatscht. War schön…………

Nächstes Ziel war das Tal der Kobolde. Jetzt geht’s so langsam Nordwärts. Zwischen Grand Canyon und dem Tal viele Parks unterschiedlicher Träger mit Landschaften, die kann man nicht alle fotografieren, sind aber oft genau so spektakulär  wie der Grand Canyon. Und richtiges amerikanisches Hinterland, mal ein paar Häuser, noch im Stil den man aus den klassischen Western kennt, bisschen Landwirtschaft, Viehzucht halt. RV Parks, Tankstellen, Foodmarket, die etablierten Imbissketten, MCD und so fehlen komplett.

Das Tal, schon in Utah jetzt, Lehmschichten wechseln sich mit Gesteinsbrocken ab, der Regen wäscht den Lehm aus und zurück bleiben mehr oder weniger bizarre Gebilde. Der Park ist nicht zu groß, in 2 Stunden hat man das meiste gesehen. An ihm fahren viele vorbei, aber ein Stopp lohnt sich wirklich.

Und nun geht’s straff nach Salt Lake City, mal sehen ob mich die Mormonen bekehren………………

 

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