Die Schiffshebewerke in Verbindung mit dem Canal du Centre sind ein außergewöhnliches Zeugnis für den Wasserbau und die Ingenieurskunst des 19. Jahrhunderts. Die Stätte wurde 1998 in die Welterbeliste eingetragen. Bereits 1802 fasste Napoleon I. den Beschluss zum Bau eines Kanales von Charlevoi nach Brüssel um die dortigen Steinkohlegruben auf dem Wasserweg zu erreichen. Dieses Vorhaben ging 1832 in Betrieb. Zwischen ihm und dem Canal de Mons lag die Wasserscheide zwischen Maas und Schelde. Um diese zu überwinden sollte der Canal du Centre gebaut werden. Da auf dem Scheitel der Wasserscheide zu wenig Wasser für Schleusen zur Verfügung stand, entschied man sich für Schiffshebewerke. 1882 beschloss die belgische Regierung den Bau und 1888 wurde das Erste von vier geplanten in Betrieb genommen. Durch finanzielle Schwierigkeiten konnten die Maurerarbeiten erst 1894 abgeschlossen werden und die ganze Kaskade ging 1917 komplett in Betreib. Die Schiffshebewerke überwinden jedes ca. 16 m Höhenunterschied. Sie besitzen jeweils zwei voneinander unabhängige Becken die über einen zentralen Zylinder bewegt werden. Unmittelbar neben den Hebewerken stehen die Maschinenhäuser in denen die Pumpen und alle anderen technischen Einrichtungen untergebracht sind. Die Hebewerke sind noch original erhalten und werden auch von Zeit zu Zeit in Betrieb genommen. Ein Infocenter im Hebewerk Nr. 3 zeigt auch ein Maschinenhaus. Eine Verständigung wäre nur in Französisch möglich gewesen und als Information gab es lediglich einen Prospekt über Schiffstouren auch durch die Hebewerke.
8. August 2017