32. Kanada USA 28. Juli 2019

Die Grenze nach Kanada habe ich bei Coutts überschritten. Andersrum wie beim letzten Mal, war diesmal von US amerikanischer Seite keiner zu sehen, nur die Kanadier wollten nicht von mir lassen. Trotz Visum musste ich die ganze Prozedur, mit Interview und so,  über mich ergehen lassen. Da der Grenzübergang wohl eher kommerziell genutzt wird, ist die touristische Seite mit Beamten sehr sparsam bestückt und so geht dann die Zeit ins Land. Letztendlich hab ich zeitlich nochmal das gleiche Visum bekommen, wie beim ersten Mal.

Und gleich nach der Grenze, am nächsten Tag stand eine Welterbestätte in Kanada auf dem Programm. In der Ebene schon von weitem zu sehen, ist „Head Smashed In Buffalo Jump“ der älteste und am besten erhaltene Ort, an dem Jagdtechniken der ursprünglichen Bewohner der Plains zu sehen sind, die sie seit tausenden von Jahren gemeinsam ausgeübt haben.

Die Büffelherden wurden über große Strecken zusammengetrieben und stürzten letztendlich über eine 10 m hohe Klippe in den Tod. Am Fuße dieser Klippe wurden die Büffel zerlegt und verwertet. Dadurch ist eine ca. 6000 Jahre alte Schicht von Büffelknochen entstanden, in der durch Ausgrabungen wertvolle Erkenntnisse über Subsistenzjagdtechniken gewonnen werden konnten, die auch zum Verständnis von traditionellen Jagdkulturen in anderen Teilen der Welt beitragen. Insgesamt ist jedoch nur die Felskante zu sehen. Es ist wohl eher der ideelle Wert für die Indianer, warum diese Stätte Welterbe ist.

Calgary ist in den 80iger Jahren des vorigen Jahrhunderts zu dem geworden, was es heute ist. Es gab einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung und das heutige moderne Stadtbild entstand. Baulücken sind aber doch noch allenthalben zu sehen. Zudem wurden, als Krönung dieser Entwicklung, die Olympischen Winterspiele 1988 hier ausgerichtet. Die Sportanlagen sind modernisiert und noch in Betrieb.

Von hier aus im Westen liegen die beiden Kronjuwelen der kanadischen Nationalparks: der Banff und der Jasper NP. Beide sind entsprechend frequentiert und wenn dann in Banff noch ein Campingplatz rekonstruiert wird, dann wird es eng mit der Übernachtung. Auch ich musste auf einen Campingplatz ohne Dusche ausweichen. Aber wenn ich die Nationalparks nun mal sehen will, dann muss ich das in Kauf nehmen.

Der Banff Nationalpark, einer der kanadischen „NP Kronjuwelen“ beginnt in Banff, einem kleinen Städtchen unweit von Calgary. In Banff kommt man sich ein bisschen wie in den Alpen vor, die hohen Berge ringsum und, idyllisch, das Städtchen dazwischen. Durch den Nationalpark führt eine Autobahn, auch Züge fahren und es gibt den Bow Valley Parkway. Dieser ist gut ausgebaut, höchstens 60 km/h schnell, viele Parkbuchten auch hier zum Anhalten und fotografieren. Grandiose Ausblicke gibt es jede Menge, man kann aber nicht alles fotografieren. Auf die Squirrels muss man achten, die balgen sich schon mal auf der Straße.

Am Lake Louise, dem Highlight des Banff, waren alle Parkplätze voll. Also zurück zu einem Park + Ride und dann mit dem Bus. Der Vergleich mit dem Königssee in Berchtesgaden ist, glaub ich, sehr treffend, nur die Insel fehlt. Zumindest hab ich es so empfunden. Auch das Wasser ist das Gleiche – Türkis vom Kalkstein. Neben den Eindrücken war für mich das eigentlich Interessante die Fahrt mit dem Schulbus. So archaisch die aussehen, so ist auch die Fahrt. Man denkt man ist in den 60iger Jahren zurück. Keine Gurte, die Bänke bestimmt schon zigmal gepolstert und überall, wo sich ein Kind stoßen könnte, ist ein Polster draufgepappt.

Anderntags war es soweit, der legendäre „Icefield Parkway“ stand auf dem Plan. Wenn man von Banff den Bow Valley Parkway folgt, kommt man bei Lake Louise auf den Icefield Parkway. Dieser führt weiter in die Berge und trifft auf den Jasper NP, das zweite Kronjuwel. Kern dieses Parks ist das Columbia Icefield mit dem Athabaska Gletscher als dem Größten von insgesamt 6 Gletschern. Der Parkway ist 230 km lang und verlangt schon einiges an Kondition. Rausfahren, aussteigen, schauen, vielleicht fotografieren, wieder rein und weiterfahren. Und das über Stunden. Man fährt also los und die Kulisse baut sich nach und nach auf. Die Berge immer höher, auch mal kleine Gletscher schon, baumlos und immer wieder Schnee. Die Straßenhöhe beträgt über weite Strecken ca. 2.000 m, die Berge erreichen 3.500 m. Und immer wieder traumhafte Ausblicke, mal ins Tal, meistens aber auf die Berge. Der Aththabaska Gletscher zieht natürlich die meisten Besucher an und ein Visitor Center tut sein Übriges. Auf den Gletscher kann man mit dem Bus, erst natürlich mit dem Zubringer. Einen Skywalk gibt es, auch mit Glasboden, aber der ist abseits und muss auch mit dem Bus angefahren werden. Am Fuß des Gletschers gibt es aber einen Parkplatz und man kann direkt bis ran laufen. Da wars schon ziemlich kalt durch den Fallwind vom Gletscher. Es ist aber schon beeindruckend, so nah an der Gletscherkante. 2 Jacken hab ich da wiedermal gebraucht, so kalt war es. Es war grad wie am Anfang in Halifax: immer 2 Jacken wegen der Kälte, den Anfang des Trans Kanada Highway hab ich dort auf Neufundland erlebt, hier jetzt das Ende. Im Visitor Center sind mir die Butterpackungen aus dem Hotel das erste Mal seit damals wieder über den Weg gelaufen. Und morgen nun treffe ich Gabi und Manfred, die Tramps aus Hamburg. Wir hatten es geschafft, uns in Prince George zu verabreden.

Und das hat dann auch geklappt. Ich wollte im Walmart einkaufen und wer stand da: die Beiden.

Manfred kam aus dem Wohnmobil und winkte wie verrückt. Nach ca. 15.000 km war es ein stürmisches Wiedersehen. Nun wollen wir nach Prince Rupert, mein Ziel, ein Stück gemeinsam fahren und sie biegen unterwegs in die Einsamkeit Kanadas nach Norden ab.

Eine Nacht haben wir aber in Prince George verbracht und am nächsten Tag haben wir uns ein interessantes Eisenbahn-, Holzverarbeitungs- und Feuerwehrfahrzeugmuseum angesehen. Die haben hier so viel Exponate, das das meiste in einem mehr oder weniger unrestauriertem Zustand im Freien steht. Dazwischen gibt es aber immer wieder imposante Stücke zu sehen.

Wir sind dann 3 Tage bis New Hazelton getrödelt und haben uns dort wieder getrennt. Kurz danach hab ich bei N55 14 48 die nördlichste Position der Reise in Amerika erreicht. Das ist auf der Höhe von Hadersleben in Dänemark, nicht weit weg von Flensburg. Weiter nach Prince Rupert, der Hafenstadt vor Haida GGwaai, bestimmen Wälder das Bild und Insgesamt hatte ich den Eindruck, in Karelien, dem Nordosten Russlands, neben Finnland, zu fahren.

Die Nachtfähre fuhr pünktlich 22:00 Uhr nur mit mir, den Bus hab ich im Hafen stehen gelassen. Am nächsten Früh, die Fähre war 6:00 im Hafen, habe ich nur das bei Skidegates Landing existierende Museum der Kultur der Haida besucht, das versucht, mit neu gestalteten Totempfählen und Häusern in der traditionellen Langhausform der Haida das kulturelle Erbe zu vermitteln.

Das Dorf Nintsints, auf der Insel SGang Gwaay der Queen Charlotte Islands gelegen, ist seit 1981 Welterbe, weil hier Kunst und Lebensweise der Haida Indianer auf sehr ursprüngliche Weise dokumentiert sind. Leider liegt es in einem Nationalparkareal und ist nur mit Seekajak oder Wasserflugzeug zu erreichen.

Die Siedlung bewohnten noch in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts bis zu 300 Menschen der Haida Indianer. Eine Seuche raffte sie dahin und die Siedlung blieb in der Verfassung der damaligen Zeit bestehen. Sie ist damit ein authentisches Zeugnis der Kunst und der Lebensumstände aus dieser Zeit. Reste von 10 Langhäusern und 32 Totempfähle sollen zu sehen sein. Eine Erhaltung der Überreste ist nicht vorgesehen, sodass die Stätte allmählich aufhört zu bestehen.

Nach der Fährüberfahrt musste ich dann bis Prince George zurückfahren. Erst von dort aus war eine direkte Route nach Vancouver möglich. Bakerville lag auf der Strecke, eine alte Goldgräberstadt. 1862 fand man hier Gold und 1870 hatte die Stadt bereits 100.000 Einwohner. Die größte Stadt westlich von Chicago in dieser Zeit. Vieles ist wieder aufgebaut im Stil um 1900 und Schauspieler bevölkern das Städtchen. Auch Whistler lag am Weg, das St. Moritz von Kanada. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt und die Berge blieben mir verborgen. Dasselbe Schicksal ereilte der See to Skye Highway, eine Panoramastraße von Squamish nach Vancouver immer an der Horseshoe Bay entlang. Weder Wasser noch Himmel hab ich gesehen.

Vancouver, die Stadt am Pazifik. Eine riesige Chinatown, auch außerhalb, viele chinesische Schriftzeichen, Inder spielen eine große Rolle, Russen, Deutsche, Franzosen, ein buntes Sprachgewirr. 2010 waren hier Olympische Winterspiele, 1986 war die EXPO zu Gast. Alles hat seine Spuren hinterlassen. Die Expo ein Monument First Nation der Inuit, ein granitenes Inukshuk, später auch das Symbol der Olympischen Spiele, am Strand des Stanley Parks. Auch die erste Metrolinie entstand zur Expo. Im Stadtzentrum ein Hochhaus neben dem anderen, die Altstadt liebevoll restauriert. Die Kreuzfahrtschiffe legen mitten in der Stadt am Kanadaplace an. Die Souvenirläden quellen über, viel Kanadazeugs dabei und Gastown, das alte Hafenviertel ist voller Leben.

Hier gibt’s auch die Dampfuhr, die viertelstündlich ihr Lied erklingen lässt: die Melodie von Big Ben in London soll es sein. Tatsächlich hält eine winzig kleine Dampfmaschine das Ding am Leben, indem es ca. 3 cm dicke Eisenkugeln an Ketten umherwuchtet.

Den Granville Market, das alte Hafenviertel, hab ich noch besucht, auf einer Halbinsel gelegen, bietet er alles was das Herz begehrt und noch viel mehr. Gaukler, Souvenirshops, Designerläden, Outdoor, Kunst, Food, alles ist vertreten. Alleine das Flair macht das Erlebnis.

Und nun wieder USA. Welterbe gibt’s hier nicht mehr. An der Pazifikküste den Süden runter gibt’s auch so genug zu sehen.

Gleich am Anfang: Mukilteo. Gleich daneben, In Everett hat William Edward Boeing, Sohn des deutschen Einwanderers Wilhelm Böing, den Grundstein der heutigen Firma gelegt. Flugzeuge werden hier noch immer gebaut und so bot sich eine Tour durch das Werk an, die das Besichtigungszentrum „Future of flight“ anbietet. Die größte Montagehalle der Welt haben sie hier. Teile und Sektionen werden aus aller Welt eingeflogen und hier montiert. Bildgebende Geräte waren nicht zugelassen, nur das Gelände durfte Fotografiert werden. Das Weltraumzentrum in Houston war für mich interessanter.

Weiter gings dann mit Natur. Der Mt. Rainer und der Mt. St. Helen Nationalpark standen auf dem Plan.

Der Mt. Rainer ist mit 4392 m der größte Berg der USA außerhalb Alaskas. Leider hat das Wetter auch am Mt. Rainer nicht mitgespielt und so blieb mir der Anblick der Bergspitze verborgen.

Ganz anders war es im Mt. St. Helen Nationalpark. Das schönste Wetter. Der Mt. St. Helen ist ein Vulkan, der 1980 ausbrach und dabei 400 Höhenmeter seines Gipfels wegsprengte. Durch die viele Asche sieht es noch recht kahl um ihn herum aus. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt und zurück sind mir mehrmals Wapitihirsche über den Weg gelaufen. Auch sonst ist die Natur um den Vulkan sehr abwechslungsreich, die Pflanzenwelt allerdings durch den Ausbruch relativ jung.

Und nun musste es unbedingt der Pazifik sein und ich bin vom St. Helen direkt nach Astoria gefahren. Der Deutsche John Jacob Astor gründete den Ort 1811 als Niederlassung seines Pelzhandels an der Mündung des Columbia Flusses. Astor, der erste Millionär Amerikas, stammt aus dem deutschen Ort Waldorf und die bekannte Hotelgruppe ist nur Teil des heutigen Vermögens.

Die Bundesstraße 101 folgt dann die ganze Zeit mehr oder weniger der Küste und unzählige Urlauber sind unterwegs. Viele Zugänge zum Pazifikstrand gibt es, manche kostenpflichtig, viele nicht. Fast immer gut ausgebaut, vielfach mit Toiletten. Die Technik der Trockentoiletten beherrschen sie ja hier meisterhaft. Sauber, geruchlos und immer gewartet.

Auf der Straße sieht man die vielfältigsten Reisemöglichkeiten. Biker, Radfahrer, Wanderer und alle Varianten eines rollenden Untersatzes vom einfachen PKW bis zum Riesentrailer hinter einem Pick Up.

In Crescent dann das Hauptvisitorcenter der Redwoods. Mit Karten und Tipps versehen habe ich zuerst den Redwood Nationalpark und dann den Humbold Redwood Nationalpark erobert. Aber erstmal Fenster auf:  Das ist in den Wäldern so ein betäubend, angenehmer Geruch nach frischen Tannengrün. Dann: ich musste erstmal paar Schilder mit Maßen lesen um die Dimension zu begreifen. Durch diese große Höhe der Bäume, die man in den wenigsten Fällen als Ganzes sieht, sind die Proportionen wieder so wie man es bei einheimischen Bäumen kennt. Da muss man so ein Schild lesen, den Bus daneben oder sich selbst in einen Baum stellen. Stellenweise ist es so dunkel in den Forsten, das man mit Licht fahren muss. Und an manchen Stellen sind die Straßen um die Bäume herum gebaut.

Nach einer ruhigen Nacht am Pazifik mit wunderschönem Sonnenuntergang, stieß ich heute auf Mendocino. Eine Ortschaft, die in den 60igern in einem Schlager des Sir Douglas Quintettes Die Hauptrolle spielte, den ich in meiner Jugend rauf und runter gehört habe.

Und schon war ich in San Francisco, die Stadt der Blumenkinder. Über die Golden Gate Bridge bin ich gefahren. Als Erstes bin ich auf dem Weg zu den Twin Peaks durch ein Stück der Haight Street gefahren, das traditionelle Viertel der Blumenkinder. Die Twin Peaks, zwei Hügel mitten in der Stadt, geben einen fantastischen Überblick zumal, wenn Sonne scheint.

Einen Tag hab ich SF mit der Bahn erkundet. Erste Stadion, das Jüdische Museum, ein Architekturjuwel. Auf dem Weg zum Visitorcenter, gleich um die Ecke, bin ich über die Cable Car gestolpert. Über eine Stunde musste ich auf die Fahrt nach Fishermans Wharf warten. Ein Erlebnis, das schon beeindruckte, insbesondere auf den Steilstücken. Seit 1873 in mehr oder weniger ausgebautem Zustand gibt es diese Bahn, deren Antrieb ein unter der Straße ständig umlaufendes Seil ist. Die Bahn wird vom Fahrer mittels einer Klaue in an diesem Seil festgeklemmt und damit bewegt. Ein doch ziemlich archaischer Vorgang, der auch mit einigem Geräusch verbunden ist.

Am Ende der Linie, in Fishermans Wharf am Hafen, werden die Touristen natürlich vortrefflich „bedient“. Essen und Fisch in allen Variationen, Souvenirs,  Schiffsausfahrten, Fahrradvermietung und die Überfahrt nach Alcatraz, die Gefängnisinsel.

Dazwischen gibt es hier natürlich allerlei Merkwürdigkeiten, die immer mal wieder ins Bild rücken, seien es Leute oder Dinge, die das Flair von SF ausmachen.

Und fast zum Schluss nochmal Natur. Erst der Yosemite Nationalpark mit seinen monolithischen Felsen, die kaum verwittern, kahl in die Landschaft ragen und fast keinen Verwitterungsschutt am Fuße haben. Durch das Tal windet sich eine Straße, die vom größten Felsen bewacht wird, dem El Capitan. Steile Wände begleiten die weitere Fahrt entlang des Merced River und zum Abschluss findet sich noch der 2693 m hohe Half Dome. Von den gigantischen Wänden stürzen einige Wasserfälle malerisch ins Tal. Viele Picknickplätze, ein Visitor Center, Campingplätze vervollständigen den Ort. 4 Mill. Besucher machen jährlich diese Tour, die trotz allem relativ flüssig vor sich geht.

Und immer mal wieder kommt man mit der Natur sehr in Berührung. Auf einem Campingplatz waren es mal wieder Squirrels die überall rumwuselten und selbst vor dem Computer nicht Halt machten. Die gibt’s in allen Größen. Dieser hier ist nicht größer als bei uns eine Maus.

Und Sachsentag hab ich auch noch erlebt: Beim einem MC Donalds Richtung Death Valley war zuerst das Auto einer Familie aus Dresden neben mir und, noch besser, bei einem Aussichtspunkt schon im Nationalpark traf ich eine Familie aus Chemnitz. Sie wollten es gar nicht glauben, ein Auto mit Chemnitzer Kennzeichen. Wir haben ein Treffen irgendwann in Chemnitz verabredet. Mal sehen, ob sie sich mal melden.

Und Zuguterletzt: Death Valley. Ich hab mir das temperaturmäßig immer viel härter vorgestellt, als es tatsächlich ist. Auf der einen Seite der Gebirgszug der Panamint Range und gegenüber der der Amargosa Range. Dazwischen eine breite Ebene, das Death Valley. Kaum Bewuchs, Steine, Schotter, Salzflächen. Da gehen dann endlos die Straßen durch. Viele Amerikaner nutzen das zur Fahrt nach Las Vegas. Als kürzeste Verbindung quasi. Das ist also Alltag bei denen und so wird das Tal, gefühlt, mehrheitlich von Europäern besucht. Französisch, holländisch, spanisch, italienisch, selbst russisch hab ich gehört. Höhepunkt ist natürlich Badwater, der tiefste Punkt Nordamerikas, 86 m unter NN. Dann gibt’s noch die bunten Steine. Oxydierte Minerale in vielen Farben – Artists Palette genannt. Man kann noch viel mehr anschauen, aber da fährt man ewig  durch das Tal. Wenn man zwischendurch mal alleine ist, fällt die unheimliche Ruhe auf. Kein Ton von einem Tier, kein Blätterrascheln, nichts.

Mein persönlicher Hitzerekord ist auf 44,5 Grad geklettert. Leider wars „kälter“ geworden, als ich einstieg und konnte das nicht fotografieren. Aber ich musste das einfach mal probieren. Es ist ja trocken, man merkt kaum die Hitze, selbst von der Stirn spritzt kein Schweiß, weil der gleich verdunstet.

Letzter Programmpunkt in den USA: Los Angeles. Das DDR – oder Wendemuseum:

Ein Zeitungsartikel in Deutschland hatte mich aufmerksam gemacht. Die weltgrößte Sammlung von DDR Artefakten sollte es sein. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Leider entsprach dem das Museum so gar nicht. Schon der Untertitel „of the cold war“ passte nicht zu meinen Vorstellungen. Und so war es auch. Der kalte Krieg wurde thematisiert, viele Stücke aus anderen Ländern, Jugoslawien, Russland, Ungarn, wurden gezeigt. Die Ausstellungsfläche war sehr überschaubar. Vieles aus den 50iger Jahren und mir bekannte Sachen hab ich nur in 2 Fällen gesehen. Insgesamt kann man sagen, dass die Exposition zum Thema „Kalter Krieg“ passte aber leider eben leider nicht zu meinen Vorstellungen.

28. Juli 2019

Kanada / USA II

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