Von Elche aus hatte ich ein schönes Stück zu fahren. 350 km waren es bis nach Ubeda, gemeinsam mit Baeza eine Stätte in der die Renaissance in Spanien begann. Der Weg hat mich in eine Landschaft geführt, Eine Hochebene, immer wieder von steilen, kargen Bergen unterbrochen. Dazwischen, soweit das Auge reicht Olivenbaumplantagen. Die Bäume, für die Maschinenbearbeitung zurechtgestutzt, nicht sehr hoch gewachsen. Zwischen den Reihen viel Platz für die Traktoren und das Land mit Pflug oder Egge aufgebrochen, sodass nichts anderes da wachsen kann. Eine gigantische Monowirtschaft, die durch die Baumbepflanzung über Jahrzehnte festgeschrieben ist. Den ganzen Weg begleitete tiefroter Mohn und Ginster im Wechsel mit Oleander, wenigstens da ein bisschen Abwechslung.
Die Renaissancebebauung in Ubeda und Baeza war dann nicht immer im besten Zustand. Gebäude in staatlichem Besitz und solche die Hotels gehörten waren durchaus in gutem Zustand aber bei anderen war das nicht immer der Fall. Der wichtigste Punkt: beide Städte hatten im 16. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blüte, die sie der Landwirtschaft und dem Handwerk verdankten. Und so leisteten sie sich den Architekten Andrea Vandelvira, der die humanistischen Ideen der Renaissance in diesen beiden Orten in Spanien erstmals umsetzen konnte.
Von Baeza nach Almaden, der nächste Welterbestätte wandelte sich das Gesicht der Landschaft wieder. Die Olivenbäume durften wieder wachsen wie sie wollten, standen weiter auseinander und das darunter wachsende Gras ist Basis für eine ausgedehnte Weidewirtschaft. Rinder, Schafe und ab und zu hab ich auch Schweine in Freilandhaltung gesehen. Das sah genauso aus wie damals in England, nackte Erde, kleine Hütten in der eine Rotte unterkommen konnte und da das Futter ringsum.
Almaden ist gemeinsam mit Idrija in Slowenien eine Welterbestätte. Beide Standorte besitzen eine Zinnobermine und sie sind die beiden größten der Welt. In Almaden wurde 2000 Jahre das Mineral Zinnober abgebaut. Zuerst als Farbstoff, später wurde das Mineral geröstet und daraus Quecksilber gewonnen und spielte über Jahrhunderte eine große Rolle bei der Goldgewinnung in Amerika. Vom spanischen König pachteten die Augsburger Fugger die Mine viele Jahre. Von 1835 bis zur Verstaatlichung 1912 gehörte sie den Rothschilds. Nun steht noch Cordoba auf dem Programm und dann ist erstmal wieder Pause auf einem Zeltplatz angesagt, schließlich muß ich mich erstmal akklimatisieren nach nun schon 2 Tagen hintereinander über 30 Grad……………….