Fazit, was bleibt………

die norddeutsche Backsteingotik ist ein ganz eigener Baustil, der sich vom 12. bis zum 15. Jahrhundert ausprägte und mit seinen vielfältigen Verzierungen schöne Bauten hervorbrachte. Viele dieser Bauten sind gut restauriert und werden rege genutzt. Da man selbst in kleineren Ortschaften Bauten findet, hat man gut zu tun, um nichts zu verpassen. Auffällig ist für mich die starke ostdeutsche Präsenz gegenüber dem Westen Deutschlands. Einiges gibt es noch in Polen, wenige in Dänemark. Offensichtlich ist man in der Vergangenheit im Westen Deutschlands mit dem kulturellen Erbe viel rigider umgegangen. Bestes Beispiel dafür ist Lübeck mit einer Altstadt, in der selbst lieblose Betonbauten einen Platz gefunden haben.

Am meisten hat mich dieses Jahr Dänemark überrascht. Man findet immer noch eine ruhige gemütliche Art, wie die Menschen miteinander umgehen, auch im Straßenverkehr gibt es keine Hektik, man hält sich an die Vorschriften. Aufgefallen ist mir die große Anzahl von E- Autos, die mit größter Selbstverständlichkeit benutzt werden.
Toiletten gibt es allenthalben, kostenlos. Viele gut gehaltene Trockentoiletten sind dabei.
Freizeitwälder gibt es die Masse und man kann dort wandern, Mountainbiken, schwimmen oder reiten. Was die Landschaft gerade bietet. Für Hunde gibt es meist eigene Areale, in denen sie frei laufen können. Parkplätze, zum Teil mitten im Wald, lassen des Campers Herz höher schlagen, kann man doch da auch gut übernachten.

Ein Land also, in dem man sich sofort wohl fühlt und gerne bleiben möchte.

In Norwegen und Schweden scheint mir die Gelassenheit etwas abhanden gekommen zu sein. Sie findet sich oft noch, aber überholt wird doch schon deutlich öfter als vor 4 Jahren. Beliebte Touristenziele in den beiden Ländern sind z.T. auch sehr überlaufen im Sommer, da stehen die Camper dann dicht an dicht, was nicht wirklich Spaß macht. Aber in den Wäldern gibt es noch genug einsame Standplätze. In ländlichen Gegenden wird nur mit Holz gebaut, das macht die Architektur ein bisschen eintönig. Viele Häuser sind in Schweden rot gestrichen, mit dem sog. Schwedenrot, in Norwegen überwiegt schwarz und manchmal auch reinweiß.
Manche Grundstücke, insbesondere in Schweden, haben in einem abseitigen Bereich die alten Autos, oft auch der Grundstücksvorbesitzer, stehen. Die rotten da fröhlich vor sich hin.
Beides, Holzhäuser und alte Autos, sind offensichtlich die Blaupause für viele Gegenden in Nordamerika. Dort ist es nicht anders…………

Tanken ist in Dänemark und Norwegen teurer als bei uns, meistens ab 1,60 Euro, nur in Schweden ist es mit 1,45 Euro ungefähr etwas billiger als bei uns.
Lebensmittel sind durchweg teurer und Gemüse wird oft sehr gekühlt angeboten und hält sich im Laden daher lange. Kommt es aber an die Luft, beginnt es, gelegentlich schon nach Stunden, zu schimmeln. Das ist dann schon sehr ärgerlich.

Welterbestätten konnte ich bis jetzt zwei besuchen:
– das Schweriner Residenzensemble, ein nahezu komplettes Ensemble Großherzoglicher Immobilien in den Bereichen Militär, Verwaltung, Glaubensausübung und Kultur. Und
– die Ringfestungen der Wikingerzeit in Dänemark.
– Die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine wurde um die Orte Herrenhut (D), Gracehill (GB) und Bethlehem (USA) erweitert und ich konnte zumindest Herrnhut hinzufügen.

Gefahren bin ich in diesem Jahr ca. 14.500 km.
Zur Maut in Norwegen kann ich noch nichts sagen, da diese Rechnung noch aussteht. Wer weiß, wann die bei mir eintrudelt.

Nun ist erstmal Winterschlaf, Weihnachten ist ja nicht mehr weit…………..

das Ende für dieses Jahr………

zur Ausstellung des BRIO Spielzeuges in Osby bin ich nicht gefahren.Dieses Spielzeug gab es in meiner Kindheit nicht und so kann ich auch nicht glückselig in Erinnerungen schwelgen.

Statt dessen hab ich die letzten Kilometer in Richtung Trelleborg unter die Räder genommen.

Weit im Osten der Stadt liegt an der Küste Ales Stenar, eine Steinsetzung der Wikinger, 1600 Jahre alt. Die Wikinger haben große Steine, Findlinge, in Form eines Schiffes auf einer Anhöhe am Strand aufgestellt. Es ist die Begräbnisstätte eines bedeutenden Menschen der damaligen Zeit. Er sollte wohl dort noch übers Meer schauen können.
Die Stätte hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Fast gänzlich verschüttet, wurde sie später wieder ausgegraben. Einige Steine von den heute 59 haben da gefehlt, andere waren umgestürzt. In jüngerer Zeit wurde die Anlage komplett rekonstruiert, die Steine aufgerichtet und die Fehlenden ergänzt. Viele der Steine müssen wohl in zweiter Nutzung hier aufgestellt worden sein, da sie kleine Nischen, auch an der Unterseite, aufweisen, die auf eine frühere religiöse Nutzung hinweisen könnten.
Die doch sehr komplexe Rekonstruktion macht die Anlage archäologisch nicht sehr interessant, es ist jedoch ein mystischer Ort, der auch viel besucht wird. Immerhin ist es die größte bekannte Anlage dieser Art in Skandinavien.

Je weiter man übrigens wieder nach Süden kommt, desto mehr ausländische Kennzeichen sieht man wieder auf der Straße. Um Trelleborg sammeln sich die Camper der Fähren wegen.

Immer an der Küste entlang war meine vorletzte Station Ystad. In dem kleinen Städtchen gibt es eine lange Theatertradition. Ab 1842 wurde Theater im Obergeschoss des Rathauses gespielt und ab 1894 im eigenen Theater, welches 500 Zuschauer fasst. Die Spielzeit beginnt erst Anfang September und so konnte ich das Haus nur von außen bewundern. Vor dem Eingang stand noch eine Skulptur Pas de deux sehr dekorativ in einer Blumenrabatte.

Auf dem letzten Stück der Strecke nach Trelleborg hat es mich dann an den Strand gezogen und ich hab bei windigem Wetter noch ein Bad in der Ostsee genommen. Hatte das also auch noch geklappt.

In Trelleborg bin ich schon mehrfach mit der Fähre angekommen, in der Stadt selbst war ich aber noch nie. Imposant war der ziegelgemauerte Wasserturm mitten in der Stadt umgeben von einer schönen Grünanlage, deren Mittelpunkt ein Brunnen mit einer Octopus Skulptur war.
Das Bahnhofsgebäude unmittelbar am Hafen ist gleichzeitig der Zutritt für die Fußpassagiere der Fähren und daneben prangt gleich das alte Hafentor.

Mittlerweile bin ich wieder wohlbehalten in Deutschland angekommen und am Wochenende geht für mich die diesjährige Reisesaison zu Ende…………

Richtung Süden………….

übernachtet habe ich später auf dem Tossebergsklätten, einem Berg der seine ganze Umgebung überragt und von dem man eine phantastische Aussicht hat. Viel Wald war in der Gegend und auf einer Wanderung hab ich das erste Mal die Überreste eines Ren´s gesehen.

Die Kirche in Sunna dann war die Dritte , welche an diesem Standort errichtet wurde. Geblieben aus der Ersten ist nur der Taufstein von 1233. Die Stadt liegt am See Mellan Fryken und war Heimat der Autorin Selma Lagerlöfs, die hier sehr bekannt ist, mir aber gar nichts sagt.

Auf dem Weg nach Örebro hab ich in Karlstad übernachtet. Die Stadt hatte ich schon 2021 besucht und der damalige Übernachtungsplatz hat sich wieder als brauchbar herausgestellt.

Ursprung der Stadt Örebro war eine Burg auf einer Insel, die spätere Könige zu einem Schloss umbauen ließen. Heute findet sich ein Cafe und ein Regionalmuseum dort.
Wahrzeichen ist jedoch ein Wasserturm aus den frühen fünfziger Jahren. 70 m hoch und mit einem Cafe und einer Aussichtsplattform versehen von der man einen guten Überblick über die Stadt gewinnt.

Wieder geschichtlich etwas für mich war die Stadt Karlsborg. Anfang des 19. Jahrhunderts sollte eine „Reservehauptstadt“ für Schweden errichtet werden um im Krisenfall das Königshaus, den Reichstag und die Regierung an einem befestigten Ort zu sichern. Eine Halbinsel bei Karlsborg wurde dafür auserkoren und 1818 mit dem Bau begonnen, der sich aber bis 1913 hinzog. Kasernen und andere militärische Einrichtungen wurden gebaut, natürlich eine Befestigung und die Kirche wurde auch als Versammlungsort des Reichstages hergerichtet. Die Festungsanlage konnte bis zu 20.000 Personen aufnehmen, die Größe einer Kleinstadt also. Heute ist vieles Museum, aber auch viele Leute wohnen da und einiges wird noch militärisch genutzt. Die Anlage ist sehr weitläufig und man kann sich lange darin aufhalten.

Von dort weitergefahren, kommt man zum Nationalpark Tivedens. Eine gute Gelegenheit um zu übernachten und am nächsten Tag eine Wanderung zu unternehmen. Das Gebiet wurde in der Eiszeit von Eismassen überrollt und zurück blieben Findlinge auch in der Größe eines „Junker Jägares Sten“. Ein Stein gewaltigen Ausmaßes, der auch noch praktisch hochkant in der Landschaft steht. Ein imposantes Bild………

Der nächste Tag sollten mich zum weltweit einzigen Streichholzmuseum führen, gelegen in Jönköping.

Zuvor jedoch überredete mich Google zum Besuch der Kirche in Habo. Diese Kirche wurde seit dem 13. Jahrhundert mehrfach erweitert und entspricht vom Typ her einer Basilika, nur aus Holz. Viele Stücke der Ausstattung wurden im 18. Jahrhundert angeschafft und auch eine Ausmalung des gesamten Kirchenraumes in dieser Zeit ausgeführt. Ungewöhnlich ist die Platzierung einer Uhr über dem Altarbild, auch aus dieser Zeit, die nur einen Stundenzeiger besitzt. Und die Glocken hängen nicht im Turm der Kirche, sondern in einem eigenen Turm neben der Kirche.

Im Streichholzmuseum wurde mir die aufwendige Herstellung der Streichhölzer vor Augen geführt. Da ist nicht „bloß“ ein Eintauchen des Holzstiftchens in eine Salpeterpaste. Damit diese hielt, musste der Stift erst gewachst werden und dann kam der Salpeter. Damit einher ging eine Erwärmung und dann wieder Abkühlung des Stiftchens in einem genauem Zeitabstand, damit das Wachs auch in das Holz eindringen kann ehe es erstarrt.
Hätte ich nicht gedacht, diese aufwändige Produktion eines so scheinbar simplen Gegenstandes.
Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Entwicklung und automatisierte Produktion hier in Jönköping seinen Anfang. Heute ist die Produktion allerdings woanders hin gezogen.

Ja, und dann war da noch Växjö, immer weiter in südliche Richtung. Aus der Gegend dieses Städtchens stammt der große Botaniker Carl von Linne, der die Systematik im Pflanzen- und Tierreich mit seinen lateinischen Namen einführte. Deshalb hat die Stadt eine Linneuniversität und auch einen Linnepark.
Sie ist außerdem Bischofssitz und besitzt deshalb eine Kathedrale mit für mich ungewöhnlich schlanken Türmen.

Nun bin ich schon in bald in Osby in Südschweden, der Stadt des BRIO Spielzeugs, das mir nun gar kein Begriff ist, aber im Westen wohl schon viele Jahre die Kinderherzen höher schlagen lies………..

nun doch mal Schweden……

der Campingplatz in Röros füllte sich schnell. Es ist eben Hochsaison. Schweden, Dänen neben Norwegern, aber auch Deutsche, Niederländer, vereinzelt auch Spanier, erstaunlich viele Tschechen und auch Polen, waren da, wenn man den Nummernschildern trauen darf.
Der Bergbau mit allen dazugehörigen Einrichtungen ist seit 2010 Welterbe hier und zieht entsprechend viele Touristen an. Ich habe die Stadt zum ersten mal 2016 besucht und es hat sich nicht viel geändert. Die Kjerkgata, die Kirchengasse, ist immer noch die Hauptgeschäftsstraße, beherrscht vom markanten Kirchturm.

Da das Wetter immer noch so schlecht war, habe ich beschlossen, meine letzten Tage auf dem Weg nach Trelleborg, in Schweden zu verbringen, da dort die Wetteraussichten deutlich besser waren.
Und prompt schien beim Grenzübertritt die Sonne. Kurz davor, in Brekken, konnte ich noch einmal eine Holzkirche fotografieren, sodass ich genug Fotos für meinen nächstjährigen Kalender „Holzkirchen in Norwegen“ habe.
Und neben der Sonne stellten sich auch die Rentiere am Straßenrand ein, die ich in Norwegen vermisst hatte. In vollkommener Ruhe äsen sie am Straßenrand oder überqueren sie auch, wohl wissend, dass ihnen nichts passiert.

Von der Grenze bei Fjällnäs, schon auf schwedischer Seite gings dann wieder Richtung Süden. Ein Treffen mit Gabi und Manfred stand an, den Beiden die ich aus Kanada kenne. Sie sind vor einer Woche in Hamburg Richtung Norden aufgebrochen um der Hitze zu entfliehen. Sie konnten nicht eher losfahren, da sie in Hamburg dieses Jahr umgezogen sind. Das Wiedersehen verlief mit großem Hallo und es war eine schöne Zeit.

Zufall: wir haben uns auf einem Standplatz getroffen, der in der Nähe von Sälen lag. Der Ort ist Startpunkt des legendären Vasa Laufes, jenes 92 km Skirennens, das seit 1922 immer Anfang des Jahres ausgetragen wird.
Und noch größerer Zufall: gestern wurde die Tour mit dem Mountainbike gefahren, quasi die Sommerversion. Hunderte Mountainbiker warteten in verschiedenen Altersklassen auf den Start. Ein großartiges Schauspiel.
Auf dem Startgelände steht eine Siegersäule, auf der alle Sieger seit 1922 verzeichnet sind. Und siehe da, erst 1975 wurde als erster ausländischer und einziger deutscher Sieger überhaupt Gert Dietmar Klause aus der DDR aufgeführt – was soll ich da noch dazu sagen!!!!

Nun bin ich weiter Richtung Süden unterwegs, aber in Malung, einem kleinen Städtchen hab ich erstmal einem Lidl einen Besuch abgestattet. Das Sortiment unterscheidet tatsächlich sich nur wenig von dem in Deutschland.

Nun bin ich gespannt, was mich noch so unterwegs erwartet……………

durch Norwegen………..

die Reparatur hat ganz gut geklappt und so konnte ich mich Richtung Nordosten in das Gebiet von Valdres aufmachen. Dort gibt es in fast allen Örtchen noch eine der 28 verbliebenen Stabkirchen Skandinaviens von früher mal über 1000. Viele sind verloren gegangen, eine ist ins Freilichtmuseum in Oslo, eine Andere nach Lillehammer und die von Vang ist gar nach Karpacz in Polen gekommen. Stabkirche heißt, die Stäbe, also die Ständer, für das Dach, sind unmittelbar im Erdreich eingegraben und deren Haltbarkeit deshalb sehr begrenzt. Diese Art zu bauen war im 13./ 14. Jahrhundert üblich. Später errichtete man die Holzkirchen auf einem Steinsockel.

Die Kirchen sind also sehr alt, aber fast keine ist aus dieser Zeit original erhalten. Ich habe nur eine in Öye gefunden. Die Anderen sind nach der Reformation nach evangelischen Bedürfnissen umgebaut worden.
Und so bin ich also durch die Bergwelt hier oben gefahren um diese Kirchen zu fotografieren, ehe ich mich dann nach Lillehammer aufgemacht habe. Dort sind 1994 die olympischen Winterspiele abgehalten worden. Der Ort ist mit gerade mal 29000 Einwohnern nicht sehr groß, hat aber viele Wintersportstätten, was nicht verwundert. Auf Nebenstraßen trifft man hier nicht selten Leute an, die Sommerlanglauf trainieren. Touristisch oder geschichtlich ist nicht viel los. Auch die Architektur hat nichts zu bieten

Und immer gibt es Überraschungen wenn man hier unterwegs ist. Mal gibt es die Skulptur eines überlebensgroßen Elches zu sehen, ein Andermal 6000 Jahre alte Felsritzungen oder ein alter Bauernhof als Museum mitten in den Bergen, dessen Vorratsspeicher scheinbar auf „Pilzen“ sitzt. Die waagerechten Unterseiten der „Pilze“ verhindern, dass Mäuse in das Gebäude und damit an die Vorräte kommen.
Die Blaubeeren sind reif, die Preißelbeeren haben noch ein weißes Bäuchlein, brauchen also noch und die Moosbeeren sind auch reif. Letztere zu pflücken ist aber sehr mühsam, weil sie so klein sind.
Jetzt geht es nach Röros auf dem Zeltplatz ist Haushalttag und morgen zur Olavsgruve……….

die Hardangervidda………..

nordwestlich von Oslo zieht sich die größte Hochebene Europas in einer Höhe von 1200m bis 1400m hin. Tausende Touristen im Camper, mit dem Auto, Radfahrer und auch Wanderer bevölkern sie. Übernachtet wird wo Platz ist. Am Straßenrand, kleinen Stellflächen in der Natur, selten in Hütten oder auf Parkplätzen. Man kann die Hardangervidda auf Hochstraßen ganz gut umrunden. Manche dieser Straßen folgen der alten Route mit vielen Serpentinen, steilen Abschnitten. Dem damaligen Verkehr geschuldet sind sie schmal, mit Ausweichstellen, immer ohne Leitplanken aber erstaunlich gut instand gehalten. Die Fahrt erfordert Rücksichtnahme untereinander, ist aber immer landschaftlich schöner, als im Tal durch die Tunnel zu fahren. Die Temperaturen sind nachts im einstelligen Bereich und tags selten über 16 – 17 Grad.

Begonnen hab ich im Hauptort der Hardangervidda, Geilo. Ein Wintersportort, der aber auch im Sommer viele Touristen anzieht, die hier ihre letzten Einkäufe tätigen. Dort findet sich auch die Tuftebrui, eine Brücke, die ganz ohne Nägel auskommt. Von da bin ich dem Reichsweg Nr. 7 gefolgt, der nördlich an der Hardangervidda Richtung Westen nach Eidfjord entlangführt. Die klassische Route für diejenigen, die nicht so viel Zeit haben, aber eine guten Eindruck bekommen möchten. Nach Eidfjord führte die Route dann südlich zunächst am Ende des Hardangerfjordes vorbei, entlang des Sörfjordes nach Röldal. Der Latefoss, ein Wasserfall der fast direkt auf die Straße stürzt, liegt am Weg und man kann später den Röldalfjelletweg nehmen um die Aussicht zu genießen und den Tunnel zu entgehen. In Röldal gibt es eine Stabkirche aus dem 13. Jahrhundert, die wohl sehr schön ausgemalt sein soll, aber rund 7 Euro Eintritt waren mir für eine Kirche dann doch zuviel.

Von Röldal aus bin ich wieder Richtung Osten zunächst nach Haukeli gefahren. Auch hier gab es wieder eine Hochgebirgsstraße mit wunderschönen Ausblicken auf das umliegende Gebirge.
Nur kleine Orte säumen die Straße, aber die Landschaft ist stark zersiedelt durch unzählige Ferienhäuser. Ein Großteil manches Berghanges sind mit diesen, „Hytter“ genannten, Häusern bebaut. Erschlossen sind sie mit Schotterpisten, ein starker Eingriff in die Natur.

Bis Austbygde, vorbei an Rjukan, einer Welterbestätte bin ich Richtung Osten gefahren.
Rjukan markiert ein besonderes Kapitel norwegischer Geschichte. In den hiesigen Kraftwerken wurde nebenher zur Zeit des WWII schweres Wasser produziert, welches die Nazis für die Produktion einer Atombombe einsetzen wollten. Die Verhinderung des Abtransportes war ein wesentliches Ziel des norwegischen Widerstandes in dieser Zeit und viele Kämpfer verloren dabei ihr Leben.
Von Austbygde schloss sich dann der Kreis Richtung Norden, um wieder Geilo zu erreichen. Auf dem Drykarweg konnte ich noch einmal eine Wanderung ins Gebirge mit einem wunderschönen Ausblick machen.

Fazit: die Runde kann man mehrmals fahren und immer wieder neue Eindrücke sammeln oder Wanderungen machen.

Nachdem ich heute hoffentlich in einer Werkstatt meine Seitentür repariert bekomme, will ich mich dann aufmachen um nach Röros, die alte Bergarbeiterstadt in der Nähe von Trondheim zu gelangen……

das Fredrikshald Theater in Halden………..

aber erst war ich noch in Fredrikstad. Das historische Zentrum sollte eine autofreie Befestigungsanlage sein. 1663 wurde sie nach niederländischem Vorbild sternförmig aufgebaut. Bis 1903 wurde die Anlage militärisch genutzt. Von der ursprünglichen Bebauung ist nach einem Stadtbrand 1764 wenig erhalten.

Gestern nun sollte die Führung im Theater in Halden sein. Für einen Montag, 12:00 Uhr, hatte ich nicht mit vielen Besuchern gerechnet. Aber stolze 19 Besucher waren es dann doch. Es wurde sehr ausführlich erläutert. Leider konnte ich nur einige Sprachstudien zur norwegischen Aussprache anstellen und hab mich auf das Fotografieren beschränkt. Interessant war die Bühnentechnik für mich allemal. 1838 erbaut, wurde das Theater 1982 restauriert und hat noch heute über 100 originale Bühnenbilder aus der Zeit zwischen 1838 und 1916.

Heute konnte ich wieder eine Wanderung machen und da finden sich immer wieder unverhoffte Begegnungen am Rande:

Bronzezeitliche Grabstätten zum Beispiel. Es war ein Hügelgrab, bei dem die Menschen vom Wasser abgeschliffene Steine bis auf einen kleinen Berg geschleppt haben für einen bedeutenden Menschen. Andere wiederum wurden in Steinkreisen bestattet.
Es beeindruckt mich immer wieder, Orte zu finden, die einmal Menschen etwas bedeutet haben und die die Natur sich fast spurlos wieder einverleibt hat.
Und dann war da noch die Hütte im Wald, die mitten im wegelosen Forst stand. Wie die Baumaterialien dort hin kommen? Getragen hat das keiner. Geht eigentlich nur im Winter mit Schlitten??
Und kleine idyllische Bergseen gibt es auch immer wieder. Die Gegend ist sehr felsig, da bleibt das Wasser mal stehen, aber auch sumpfige Stellen gibt es, die der Wanderer nicht so mag.
Von Halden bin ich nun schon ein Stück weg und bin oberhalb von Oslo und hoffe spätestens in 2 Tagen auf der Hardangervidda mit ihren angenehmen Temperaturen zu sein……..

die letzte Runde für dieses Jahr – Norwegen, mal wieder

oben im Norden sind die Temperaturen angenehmer, hatte ich gedacht, fährste nach Norwegen zum Wandern, da geht’s Dir besser als zu Hause. Allein, es sollte anders kommen…….

Erste Station war am Montag noch Neuruppin und am Dienstag bin ich in Rostock gelandet um noch die letzten Einkäufe zu machen und voll zu tanken. Am Mittwoch fuhr früh 8:00 Uhr pünktlich die Fähre nach Trelleborg. 14:00 ungefähr war ich da. Auf der Fahrt Richtung Norwegen habe ich die Sendemasten der Radiostation Grimeton aus den 20iger Jahren gesehen wie auch einen Wegweiser nach Tanum, mit seinen bronzezeitlichen Felszeichnungen kurz vor der norwegischen Grenze, beides Welterbestätten die ich schon 2016 besucht hatte.

Bis Kungläv oberhalb von Göteborg konnte ich noch fahren, dann habe ich dort übernachtet.
Hier thronte hoch über dem Tal die Festung Bohus. 1308 vom norwegischen König Haakon V. erbaut, wurde sie in ihrer Zeit als Festung nie durch militärische Gewalt eingenommen. Seit 1658 schwedisch, wurde sie als militärische Anlage 1786 aufgegeben. Sie verfiel, bis sie 1935 zum nationalen Kulturerbe erklärt wurde.

Als ich dann am Donnerstag über die Grenze nach Norwegen gefahren bin, kam die große Überraschung. Bis zu 30 Grad sollten es in den nächsten Tagen werden und die Sonne war nicht zu bremsen. Also Schatten suchen, wo es nur geht.
Die Straße war gespickt mit Blitzern, aller paar Kilometer einer, der Unterschied zu Deutschland: die meisten werden im Navi angezeigt und vorher ein Verkehrsschild gibt es auch.
Erste Station war Halden, die südlichste Stadt Norwegens. Der Platz ist schon über 8000 Jahre besiedelt. 1816 brannte die Stadt komplett ab und wurde im Empire Stil wieder aufgebaut. Viele pittoreske Holzhäuser aus dieser Zeit existieren noch und machen den Charme der Stadt aus.
Es gibt auch ein historisches Theater aus der Barockzeit, das Einzige in Norwegen. Am 21.Juli ist eine Führung um das Theater zu besichtigen. Die will ich mir nicht entgehen lassen und so habe ich eben die Zeit bis dahin zu überbrücken.
Deshalb bin ich wieder aus der Stadt heraus zu einem Wandergebiet, an dem findige Geister einen Trollstigen errichtet haben. Lauter lustige und auch gruselige Gestalten finden sich neben einem Wanderweg. Darunter konnte ich auch Mister Trump entdecken. Er macht sich nicht schlecht als Troll.

Eine zweite Wanderung führte mich an anderer Stelle auf den Linnekleppen, einen Berg von 360m Höhe. In die Ebene Richtung Halden gab es trotzdem einen phantastischen Ausblick.
Die Wälder hier oben sind anders als bei uns. Kiefern und Fichten neben ein paar Birken lassen ihn lichter erscheinen und deshalb wächst am Boden eine üppige Krautvegetation, die ein querfeldein laufen fast nicht zulässt. Bei den meisten Wegen geht es über Stock und Stein, viele Wurzeln dazwischen. Es ist zuweilen eher ein Kraxeln den Wandern. Die Wälder werden intensiv genutzt. Oft begegnet man Holzeinschlag oder kahlen Stellen.

Und morgen ist es nun soweit, dann verpasse ich hoffentlich nicht die Theaterführung.

Jetzt will ich noch nach Fredrikstad unterhalb von Halden. Dort gibt es eine historische Festungsstadt zu besichtigen………..

paar Tage in der Lausitz und am Oder-Neiße Radweg…….

in Herrenhut ging´s los. Den Werksverkauf der Herrnhuter Sterne haben wir besucht. Von den ehemaligen Sternen mit rotem Kern und gelben Spitzen war nicht mehr viel zu sehen. Viele verschiedene, oft schreiend bunte, Sterne kann man da heute kaufen. Nichts für mich. Da war die Gemeinekirche der Herrnhuter schon eher was.
Die Herrnhuter sind 2024 gemeinsam mit einer Gemeine in Großbritannien und den USA neu zur Welterbestätte der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine zusammengefasst worden, gemeinsam mit der schon 2015 eingetragenen Brüdergemeine in Christianfeld in Dänemark.

Wir, Manuela und ich, sind dann immer weiter in den Norden gefahren, haben Cottbus besucht, Eisenhüttenstadt, die Planstadt aus DDR Zeiten und in Frankfurt/O. war der Wendepunkt. Hier gab es wieder Backsteingotik zu bewundern, das aber leider durch ein Stadtfest nur sehr eingeschränkt.
Zuvor jedoch, in Nieder Seifersdorf, war wieder mal eine fein restaurierte Dorfkirche zu bestaunen. Der älteste Teil stammt aus dem Mittelalter und dann kam immer mal wieder etwas dazu.

Auf dem Rückweg, immer den Oder Neiße Radweg entlang, lag in Ratsdorf ziemlich unspektakulär der Zusammenfluss von Oder und Neiße mit einem Holzkreuz auf polnischer Seite.

In Görlitz war dann dieser kurze Trip auch schon zu Ende…….

das Ende der dritten Runde…….

Schwerin ist immer leicht zu besuchen. Man parkt am am Ziegelinnensee und die Stadt ist von dort aus fußläufig zu erreichen.
Mein Besuch der Tourist Information war nicht erfolgreich. Die Dame hatte wohl ihre Motivation zum Sonntag zu Hause gelassen und so musste ich mich mit den mageren Informationen eines Faltblattes zur Welterbestätte zufrieden geben. Zum Glück hat mir Google einige Male mit Informationen unter die Arme gegriffen.
38 Gebäude, über die Altstadt verteilt, sind Bestandteil der Stätte und sind schöne Beispiele für die Struktur einer Residenz. Gebäude von Militär, Infrastruktur, Verwaltung, Kultur, Religion und die Repräsentation gehören dazu.
Ich hab sie nicht alle besuchen können, auch weil ich sie nicht alle gefunden habe,konnte aber einen guten Überblick gewinnen.
Das Schloss, heute noch Regierungssitz, der Dom, das Theater und die anderen sind überwiegend gut restauriert und in zumeist neuen Nutzungen. Der Dom ist darüber hinaus auch noch in norddeutscher Backsteingotik ausgeführt und damit der gleichnamigen Route zugehörig.

Nach einem letzten Haushalttag bei Hagenow war mein nächster Stopp Parchim. Die Stadt besitzt einige Gebäude in norddeutscher Backsteingotik und ist darüber hinaus Geburtsort des preußischen Generalfeldmarschalls Graf Moltke. Die St. Marien- und die St. Georgkirche gehören zur Backsteingotik genau wie das Rathaus.
Zum Schlafen bin ich dann noch bis in die Altmark gefahren und habe bei Seehausen übernachtet.

Eines der bedeutendsten romanischen Baudenkmale Sachsen – Anhalts ist die Dorfkirche in Osterwohle aus dem 13. Jahrhundert. Die barocke Ausstattung ist noch nahezu vollständig erhalten. Ich habe nur durch eine geschlossene Glastür einen Eindruck gewinnen können. Gleich um die Ecke war der Ort Tylsen, ein kleines verschlafenes Örtchen in dem sich früher Großes abgespielt hat. Der Ort besitzt ein altes Schloss und 1620 wurde durch die Besitzer ein Neues Schloss gebaut, welches den WWII heil überstand. Nach dem Krieg wurde es zur Baumaterialien Gewinnung abgerissen und es stehen nur noch Ruinen, die aber dem weiteren Verfall preisgegeben sind. Die Familie der von Knesebecks, der Schlossbesitzer, waren einst bedeutende Persönlichkeiten des deutschen Staates. Wie die auf das Kaff gekommen sind, ist mir schleierhaft. Ein Stück Geschichte, das dem Vergessen anheim gegeben wurde.

Eine Feldsteinkirche in Dambeck gab es noch zu sehen und eine Fachwerkkrche in Dannefeld, ehe es nun konsequent nach Süden nach Elbingerode im Harz ging. Das dortige Diakonissen- Mutterhaus ist von 1932 bis 1934 im Stil der Neuen Moderne von Godehard Schwethelm errichtet worden und ist nun quasi der Endpunkt meiner Dritten Runde…………

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