das Ende der dritten Runde…….

Schwerin ist immer leicht zu besuchen. Man parkt am am Ziegelinnensee und die Stadt ist von dort aus fußläufig zu erreichen.
Mein Besuch der Tourist Information war nicht erfolgreich. Die Dame hatte wohl ihre Motivation zum Sonntag zu Hause gelassen und so musste ich mich mit den mageren Informationen eines Faltblattes zur Welterbestätte zufrieden geben. Zum Glück hat mir Google einige Male mit Informationen unter die Arme gegriffen.
38 Gebäude, über die Altstadt verteilt, sind Bestandteil der Stätte und sind schöne Beispiele für die Struktur einer Residenz. Gebäude von Militär, Infrastruktur, Verwaltung, Kultur, Religion und die Repräsentation gehören dazu.
Ich hab sie nicht alle besuchen können, auch weil ich sie nicht alle gefunden habe,konnte aber einen guten Überblick gewinnen.
Das Schloss, heute noch Regierungssitz, der Dom, das Theater und die anderen sind überwiegend gut restauriert und in zumeist neuen Nutzungen. Der Dom ist darüber hinaus auch noch in norddeutscher Backsteingotik ausgeführt und damit der gleichnamigen Route zugehörig.

Nach einem letzten Haushalttag bei Hagenow war mein nächster Stopp Parchim. Die Stadt besitzt einige Gebäude in norddeutscher Backsteingotik und ist darüber hinaus Geburtsort des preußischen Generalfeldmarschalls Graf Moltke. Die St. Marien- und die St. Georgkirche gehören zur Backsteingotik genau wie das Rathaus.
Zum Schlafen bin ich dann noch bis in die Altmark gefahren und habe bei Seehausen übernachtet.

Eines der bedeutendsten romanischen Baudenkmale Sachsen – Anhalts ist die Dorfkirche in Osterwohle aus dem 13. Jahrhundert. Die barocke Ausstattung ist noch nahezu vollständig erhalten. Ich habe nur durch eine geschlossene Glastür einen Eindruck gewinnen können. Gleich um die Ecke war der Ort Tylsen, ein kleines verschlafenes Örtchen in dem sich früher Großes abgespielt hat. Der Ort besitzt ein altes Schloss und 1620 wurde durch die Besitzer ein Neues Schloss gebaut, welches den WWII heil überstand. Nach dem Krieg wurde es zur Baumaterialien Gewinnung abgerissen und es stehen nur noch Ruinen, die aber dem weiteren Verfall preisgegeben sind. Die Familie der von Knesebecks, der Schlossbesitzer, waren einst bedeutende Persönlichkeiten des deutschen Staates. Wie die auf das Kaff gekommen sind, ist mir schleierhaft. Ein Stück Geschichte, das dem Vergessen anheim gegeben wurde.

Eine Feldsteinkirche in Dambeck gab es noch zu sehen und eine Fachwerkkrche in Dannefeld, ehe es nun konsequent nach Süden nach Elbingerode im Harz ging. Das dortige Diakonissen- Mutterhaus ist von 1932 bis 1934 im Stil der Neuen Moderne von Godehard Schwethelm errichtet worden und ist nun quasi der Endpunkt meiner Dritten Runde…………

Schleswig Holstein und dann MCPomm…………………

nach dem Abstecher in Haderslev zur Domkirke, die meiner Meinung nach, eher weniger Merkmale der Backsteingotik zeigte, bin ich wieder nach Deutschland gefahren.

Und prompt ging die Raserei und Drängelei auf den Straßen wieder los und auch die Schlaglöcher haben merklich zugenommen.

Dann sind meine ersten Programmpunkte geplatzt, der Jens aus Flensburg und auch die Hamburger Freunde waren krank und ein Besuch daher nicht angebracht.

So habe ich mich nach einem Waschtag in Itzehohe wieder den von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz geförderten Dorfkirchen zugewandt.

Die Erste gleich hat mich überrascht mit ihrer Entstehung. Großenaspe gehörte im Jahre 1772, zur Einweihung der Kirche, noch zum Großherzogtum dessen Landesherrin Zarin Katharina die Große war und als solche hatte sie den Bau zu genehmigen. Dabei übernahm sie auch gleich einen großen Teil der Baukosten. Das hätte ich in einem Dorf in Schleswig Holstein nun gar nicht vermutet.
Die Kirche ist innen sehr schlicht gestaltet, bietet aber mit 340 Sitzen für eine Dorfkirche erstaunlich viel Platz.

Nächste Station war dann Lübeck. Die Hansestadt ist nicht nur mit seinem Holstentor Welterbe, sondern hat auch bedeutende Bauten der Moderne aufzuweisen und nun auch noch Bauten der Backsteingotik.Das Hauptwerk der mittelalterlichen Backsteingotik steht hier, die St. Marien Kirche mit dem höchsten, aus Backstein ausgeführten Kirchenschiff, die St. Petri Kirche gehört noch dazu und auch das Heiligen Geist Spital. Alle samt und sonders gut erhalten.
Leider musste Lübeck im WWII einiges an Zerstörungen erleiden und so hat die Altstadt eine Reihe von modernen Einbauten, die das Bild doch erheblich stören. Aber nicht nur Kriegsschäden des vergangenen Jahrhunderts sind es, die die Ansichten trüben. Ein gotischer Ziergiebel ist mit einer Renaissancefassade verblendet, sieht auch nicht sehr schön aus.

Richtung Wismar ging es weiter, aber erstmal die Dorfkirche in Lübsee, einer kleinen Gemeinde ein Stück vor Grevesmühlen. Das Kirchlein ist gut restauriert, hat einen Feldsteinsockel, war aber für mich, wie viele andere auch, nicht zugänglich. Der Friedhof hat mich dann allerdings überrascht. Die Gräber der Eltern von Werner von Siemens befinden sich hier. Erstaunlich, ist doch Werner von Siemens im Raum Hannover geboren.

Im Dorf Mecklenburg stand dann die nächste Dorfkirche. Das Dorf liegt südlich von Wismar und ist Namensgeberin des Landes. Ein Obodritenfürst hatte hier im 10. Jahrhundert eine Burg die später niedergebrannt und wieder aufgebaut wurde. Im 13. Jahrhundert wurde sie abgerissen um den Bau eines Schlosses in Wismar zu ermöglichen. Die Wallanlage dient heute als Friedhof.

In Wismar ist die St. Nikolaikirche, als zweithöchste der gotischen Kathedralkirchen in Norddeutschland Bestandteil der Backsteingotik.

Und letzten Endes gibt es in Neukloster, wieder südlich von Wismar, die Reste eines Zisterzienserklosters aus dem 13. Jahrhundert, dessen Kirche die ältesten Fenster mit Glasmalereien in Norddeutschland besitzt.

Und nun will ich Schwerin besuchen. Der Dom gehört zur norddeutschen Backsteingotik und die Stadt besitzt eine neue Welterbestätte……….

Dänemark im Osten……..

Odense, der Hauptort der Insel Fühnen, war mein erstes Ziel. Hans Christian Andersen, der Märchenerzähler, wurde hier geboren und verbrachte seine Kindheit dort.
Das Rathaus, ein Bau aus dem Jahre 1880, beeindruckt und wurde von einem Naschmarkt belagert. Süßigkeiten aller Art waren zu erstehen, das lieben die Dänen sehr.
Die Domkirche St. Knut aus dem 14. Jahrhundert ist schön anzusehen. Vom Vorgängerbau aus dem 10. Jahrhundert ist aber auf den ersten Blick nichts zu entdecken.
Im Stadtteil Nonnenbakken (Nonnenhügel) soll ebenfalls eine Wikingerburg gestanden haben. Davon ist leider nichts mehr zu sehen, sie ist vollständig überbaut. Eine große Scheibe auf einer Wiese, das war alles was den Ort kenntlich macht. Sie zeigte einen Ausschnitt des Stadtplanes, in den die Umrisse der Festung hinein projiziert waren. Wie dieser Ort Teil einer Welterbestätte werden konnte, ist mir ein Rätsel.

Quer durch die Insel Richtung Süden liegt Faaborg, ein kleines Hafenstädtchen, wo Fischfang zu Hause ist. Leider gab’s davon wenig zu sehen. Nur eine Bude am Hafen hatte geräucherten Fisch zu verkaufen. Die Eigenart des Städtchens liegt auf der Straße vor den Häusern. Zumindest vor den alten Fachwerkhäusern waren viele Stockrosen zu sehen, die die Bewohner offensichtlich sehr lieben.

Hier hab ich auch mal eines der in Dänemark üblichen Lastenfahrräder erwischt, die, anders als in Deutschland, beim Lastenteil zwei Räder besitzen, also deutlich stabiler gefahren werden können. Selbst die Kindergärtnerinnen fahren ihre Schützlinge gelegentlich darin spazieren.
Auch Fahrzeuge, die wir vielleicht als Krankenfahrstühle bezeichnen würden, sind hier sehr oft unterwegs, gesteuert auch von durchaus gesunden Menschen.
Und da auch Mopeds, mitunter sehr rasant, auf den Radwegen unterwegs sind, ist da ganz schön was los manchmal. Das macht mir beim Abbiegen, rechts wie links, zu schaffen, bin ich die Beachtung des Verkehres rechts von mir doch nicht gewohnt.

Und ehe ich nun nach Seeland, der nächsten Insel, gefahren bin, war ich in Nyborg, dem Hafenstädtchen am Beginn der Brücke über den großen Belt, noch einkaufen. Reste eines Schlosses haben sie da, am Rathaus war gerade eine Kundgebung von ein paar Leuten und am Hafen gibt nur noch es ein paar Neubauten und Sportboote seit die Fährschiffe hier nicht mehr anlegen.  

Die Insel Seeland, auf der auch Kopenhagen ist, war nicht sehr ergiebig für mich. In Borgring, der letzten Festung der Wikinger der Welterbestätte wurde gebaut und das Gelände war nicht zugänglich.
Der Dom von Roskilde ist Welterbe, das ich schon besucht habe, gehört aber gleichermaßen zur Straße der europäischen Backsteingotik. Er lässt sich immer noch schlecht fotografieren, weil nirgends genug Distanz zum Baukörper möglich ist. Trotzdem bleibt es ein bedeutendes Bauwerk, sind doch fast alle dänischen Könige hier begraben.
Einzig die Wikingerburg Trelleborg war sehr interessant für mich. Sie ist gewissermaßen der Hauptort der Welterbestätte. Nicht nur die Burg ist zu sehen, es gibt ein Modell der Anlage, ein Museum ist angeschlossen und ebenso der Nachbau einiger Wikingerhäuser, die sogar noch mit einigen Bewohnern bevölkert sind und im Stil der damaligen Zeit Handwerkstechniken vorführen. Wenn man sich für diese Burgen interessiert, reicht ein Besuch hier um einen guten Überblick zu bekommen.

Ja und zack, ist die Zeit in Dänemark schon wieder vorbei. Bei Odense werde ich nochmal übernachten, in Haderslev den Backsteindom besuchen und dann in Flensburg nochmals Jens treffen, ehe ich, Schwerin ist Welterbe geworden, langsam wieder Richtung Thüringen fahre………….

die Halbinsel Djursland…………

Mit Ebeltoft, einem kleinen Städtchen im Südosten der Halbinsel begann meine Rundfahrt. Einen Hafen voller historischer Segler hab ich dort gefunden. Die meisten aufgetakelt, also bereit zum Auslaufen, einige sogar zu besichtigen. Ich habe es aber bei einem Rundgang durchs Städtchen belassen, denn außer Schiffen gab es noch viele schöne alte Fachwerkhäuser zu sehen.

Die erste der prähistorischen Grabstätten war dann Dolmengräber aus der sog. Trichterbecher Kultur ca. 3200 v.Chr. Sie wurden von Angehörigen aus der Bauernsteinzeit errichtet. Menschen die gerade sesshaft geworden waren.
Ein komplett rekonstruiertes Grab ist zusehen, bei einem zweiten Grab nur der Dolmen und als drittes ein sog. Ganggrab, eine Gemeinschaftsgrabstätte. Alles schön hergerichtet, sind es Dänemarks ältetste Grablegen.

Etwas weiter von dieser Grabstätte bei Turstrup entfernt bin ich bei einer Wanderung auf nicht ausgegrabene Grabhügel aus der Bronzezeit gestoßen. Die waren so hoch, dass man von Ihnen einen schönen Überblick über die Gegend hatte. Leider geben das die Fotos nicht so wieder, wie ich das gesehen habe.

Eine dritte Grabstelle, das Porskäer Steinhaus ist, an anderer Stelle, die größte Einzelgrabstätte hier in der Gegend und stammt in etwa auch aus der gleichen Zeit wie die anderen Gräber.

Leider war das Schloss Rosenholm für Touristen auch nicht zu besichtigen, zumindest nicht zu der Zeit, da ich dort war. Es soll wohl das am besten erhaltene Wasserschloss Dänemarks sein. Nach den Bildern von Google gibt es wohl eine prachtvolle Renaissanceausstattung zu sehen.
Auf dem Parkplatz davor war für mich dann Sachsentag. Zwei Camper aus Dresden stellten sich zur gleichen Zeit mit dazu um das Schloss zu besichtigen. Da gabs natürlich einiges zu fachsimpeln, zumal einer auch mit einem T5 unterwegs war.

Aarhus die zweitgrößte Stadt Dänemarks hatte wenig Historisches zu bieten, eher moderne Bauten und einige Kunstmuseen, sodass ich einfach drum herum gefahren bin.

Heute nun bin ich zum historichsten Ort in Dänemark gefahren, Jelling. Hier stehen zwei Runensteine, deren einer Gorm, der erste König Dänemarks aufgestellt hat und der zweite stammt von Harald „Blauzahn“ seinem Sohn, der das Gebiet vom heutigen Dänemark, Teile von Norwegen und auch Schweden zum Königreich vereinte. Die Steine werden deshalb auch Taufscheine von Dänemark genannt. Das ist, glaub ich, für mich der richtige Einstieg in meine letzte Runde, die noch drei Rundburgen, eine auf der Insel Fyn und zwei auf der Insel Själland zu bieten hat.   

In Hadersleben ist dann nochmal Backsteingotik zu bewundern und dann wars das fürs Erste, aber nicht das letzte Mal, mit Dänemark………

Nun geht’s wieder südwärts…….

Aber bevor ich Aalborg besuchen konnte, bot sich noch ein Besuch auf Slot, also Schloss, Voergaard an. Es wurde ab 1510 errichtet, ging durch viele Hände, die oft dem Ensemble etwas hinzufügten oder auch nicht, bis es die dänisch- französischen Grafen E. O. Oberbech-Clausen 1955 erwarben und über eine Stiftung bis heute betreiben. Es war nur am Wochenende zugänglich, sodass ich mich mit Außenaufnahmen begnügen musste.

Aalborg nun ist tatsächlich dem Aquavit sehr zugetan und es findet sich mitten in der Stadt auch eine Kneipenmeile, die offensichtlich sehr beliebt ist.
Ein großer Kreuzfahrer lag im Hafen. Hier machen wohl viele von denen Station.
Der Hafen selbst ist, wie viele Häfen heutzutage, mit hypermodernen Gebäuden bebaut. Die Universität hat sich da sehr hervorgetan, ein Kulturzentrum vom dänischen Stararchitekten Jörn Utzon, sein letztes Werk, gibt es und das Konzerthaus der Architekten Coop Himmelb(l)au von 2014 dominiert ebenfalls die Hafenfront.  
Historisch wird’s in der Innenstadt. Die Domkirche Budolfi aus dem 15. Jahrhundert ist schön restauriert und blütenweiß von außen. Ein paar Schritte weiter ist das Jens Bang Steinhaus. Ein Bau aus dem Jahre 1624, im Stil der niederländischen Renaissance von einem Kaufmann gleichen Namens errichtet.

Und weiter südlich, bei Hobro, findet man die Wikingerfestung Fyrkat. Sie ist, wie Aggersborg, eine von Harald „Blauzahn“ um das Jahr 980 n.Chr. errichtete weitere Festung um seinen Machtanspruch über Dänemark zu sichern. Sie liegt auf einer Anhöhe über dem Fjord Onsild und war über diesen auch zu Schiff zu erreichen. Der Fjord ist inzwischen verlandet und ein paar Seen sind noch zu sehen.   

Ein Stück östlich von Randers befindet sich die Halbinsel Djursland mit prähistorischen Grabstätten und anderen Sehenswürdigkeiten………

wandern in Dänemark???

Die letzten Tage ist mir genau das passiert. Nachdem ich auf die sog. Plantagen aufmerksam wurde, hab ich gezielt danach gesucht, und siehe da, es gibt jede Menge davon. Man muss nicht weit fahren und schon tut sich die Nächste auf. Wandern geht immer in diesen, meist mehrere Hektar großen, Gebieten, joggen, oft auch reiten, BMX fahren, manchmal baden, wenn ein See in der Nähe ist. Fast immer gehört auch ein „Hundekov“, ein Hundewald dazu. Ein großzügig und hoch eingezäuntes Waldstück, in dem die Hunde frei laufen können oder mit Herrchen ohne Leine eine große Runde spazieren gehen.
Immer sind die Plantagen gut besucht und werden meistens von Einheimischen gut genutzt. 

Der Vorteil für Camper wie mich ist, dass, je nach Größe der Plantage, rund herum, oder auch schon mal mitten im Wald Parkplätze zur Verfügung stehen, auf denen man gut, meistens allein oder auch mal zu zweit, übernachten kann. Es ist fast immer erlaubt, im Gegensatz zu vielen Parkplätzen in den Städten.
Ja, und so kommt es, dass ich hier in Dänemark fast jeden Tag eine Wanderung von 5 – 10 km mache und mir es gut geht dabei
Die Wälder sind nun keine vorbildlichen Urwälder. Sie werden kommerziell schon genutzt, aber es wird schnell wieder aufgeforstet oder man findet zuweilen auch streng abgeschirmte, militärische Einrichtungen.
Dass neben Parkplätzen auch die anderen Komponenten der Infrastruktur vorhanden sind versteht sich, glaub ich, hier oben von selbst:
Toiletten, Abfallbehälter, Spielplätze, Picknicktische und –bänke auch mal weit ab von Straßen, selbst einen Flyer mit den wichtigsten Infos gibt es meist. Getragen werden diese „Plantagen“ offensichtlich vom hiesigen Umweltministerium und der, diesem unterstelltem, Naturschutzbehörde.

Und noch eine Besonderheit von Dänemark findet man immer mal wieder: sog. „Shelter“. Das sind spezielle Schutzhütten, in denen man mit dem eigenen Schlafsack übernachten kann. Manche kann man einfach so benutzen, bei anderen muss man sich irgendwo anmelden. Dazu gibt es eine spezielle APP, die nur in Dänemark Plätze ausweist. Die Hütten  haben einen Holzboden damit man nicht auf der Erde liegen muss, ein Dach. Eine Feuerstelle gehört dazu, Picknickbänke und das benötigte Holz liegt auch meistens bereit.
Zu all den infrastrukturellen Dingen sei gesagt, dass es manchmal ein bisschen an Sauberkeit mangelt, Vandalismus oder Schmierereien hab ich aber keine gesehen. Die Bevölkerung geht also sorgsam mit dem gemeinschaftlichen Eigentum um.

Unterwegs ist mir noch eine Landmarke begegnet – Bulbjerg – mitten im Sandstrand ragt plötzlich eine Kalksteinklippe wohl um die 70 m über der Nordsee auf. Das Meer arbeitet seit Jahrtausenden dran und so zerfällt sie Stück für Stück. Die Klippe ist so selten, dass sie sogar der ADAC erwähnt.

Und nach der Klippe wartete in Aggersborg der erste von fünf Standorten der Welterbestätte Ringfestungen der Wikingerzeit auf mich. Harald, „Blauzahn“, der König, der Dänen, der vor dem Jahr 1000 n.Chr. das erste dänische Königreich schuf, lies 5 solche Ringfestungen an strategisch wichtigen Stellen in Dänemark errichten. Zu sehen ist leider außer dem Ringwall und den Grundrissen der Häuser nichts mehr. Nichts desto trotz war die Errichtung all dieser Festungen eine gewaltige Leistung zu dieser Zeit.

Und heute nun habe ich mein erstes Ziel, die Nordspitze Dänemarks erreicht. Das Wetter war sehr stürmisch und so habe ich von dem Strich, den die Wasser der Ost- und der Nordsee hier oben bei ihrem Aufeinandertreffen bilden sollen, nichts gesehen.
Jetzt geht es wieder südwärts, denn ein Stück südlich unter Aalborg gibt es eine zweite Wikingerfestung bei Hobro, die ich als nächstes besuchen will, aber zuvor werde ich mich natürlich in Aalborg umschauen ……………

die dänische Westküste, eine riesengroße Ferienregion……….

Nächste Station war Esbjerg, eine erst 1858 gegründete Stadt, die für Dänemark den Nordseehafen Ribe ersetzen musste, als dieser im Deutsch – Dänischen Krieg für Dänemark verloren ging. Die Fischerei war lange dominierend, aber heute ist Esbjerg die wichtigste dänische Basis für Bau und Betrieb der Windräder in der Nordsee. Sie ist eine moderne Stadt, die mit rund 72.000 Einwohnern die fünftgrößte in Dänemark ist.
Aus ihrer Gründungszeit stammt der Wasserturm, der dem Nassauer Haus in Nürnberg nachempfunden ist, heute jedoch dafür nicht mehr benutzt wird.
Eine 9m hohe Betonskulptur „der Mensch am Meer“ begrüßt einfahrende Schiffe direkt von Strand aus seit 1994.
Auch Esbjerg besitzt ein großes Sport- und Eventgelände auf dem viele Sportvereine ihren Sitz haben und eifrig trainiert wird, auch Wanderungen im ausgedehnten, angrenzenden Wald sind möglich.

Nach einem Tag auf einem Campingplatz in Ho, auf einer Halbinsel direkt gegenüber von Esbjerg gelegen, bin ich erstmal zum westlichsten Punkt Dänemarks bei Blavandshuk gefahren. Markiert wird dieser Punkt durch einen Leuchtturm, der heute Museum ist, aber trotzdem noch seine Funktion erfüllt. In der Gegend sind noch viele Bunker des deutschen Atlantikwall´s zu sehen und zum Teil auch als Museum ausgebaut. Entsprechend tummelt sich dort viel deutsches Klientel.

Nächstes Ziel war Ringköbing, eine pittoreske Stadt am gleichnamigen Fjord. Sie besteht fast vollständig aus einstöckigen Häusern und Urlauber sind wohl auch die Haupteinnahmequelle der Bewohner. Eine kleine Ladenstraße gibt es und eine Kirche.
Ich bin über die Nehrung Holmsland Kilt gefahren. Sie ist aber immer noch so breit, dass man weder vom Fjord, noch von der Nordsee etwas sieht. Im Grunde ist es eine Aneinanderreihung von Dünen, über die man nicht schauen kann. Zwischen den Dünen verstecken sich ganze Ferienhaussiedlungen. Hunderte Meter von Strand weg und kilometerweit von jeder größerer Ansiedlung entfernt. Da muss man schon luxuriöse Urlaube in großer Abgeschiedenheit mögen, wenn man hier her fährt.

Holstebro war heute mein Ziel, nachdem ich unterwegs wieder in einer der doch sehr zahlreich vorhandenen Plantagen, Naherholungsgebiete, übernachtet habe und früh eine ausgiebige Wanderung machen konnte.
Die Stadt hat sehr viele Skulpturen im öffentlichen Raum, eine Unmenge an Einrichtungsläden mit allem möglichen Krempel und Einwanderer dominierten das Straßenbild deutlich. Sonst ist über das Städtchen nicht viel zu sagen und nach einer Stunde hab ich sie Richtung der nächsten Plantage schon wieder verlassen.

Jetzt fahre ich immer weiter die Westküste hoch, ohne große Sehenswürdigkeiten, baden ist wohl hier das Hauptthema, bis ich in Aggersund mal wieder meiner Hauptbestimmung der letzten Jahre, Welterbestätten gucken, nachkommen kann. Dänemark hat seit 2023 eine neue Stätte, die ich noch nicht besucht habe…………..

und erstmal wieder nordische Backsteingotik……….

Lügumkloster, so heißt der Ort und auch das Zisterzienserkloster, gegründet 1173, wird so genannt. Es war eines der reichsten Klöster im Herzogtum Schleswig bis es im Zuge der Reformation um 1550 aufgehoben wurde. Große Teile des Klosters wurden im 17. Jahrhundert abgerissen und zum Bau eines Schlosses, gleich daneben befindlich, verwendet. Erhalten ist noch die Kirche in eben dieser Backsteingotik und im Osten das ehemalige Dormitorium und der Kapitelsaal.
Die Kirche und auch die anderen Gebäude sind toll restauriert, die Kirche innen sehr schlicht. Bedingt durch die Bauzeit von über 100 Jahren sind Teile der Kirche noch romanisch.
Umgeben ist sie von einem sehr schön gepflegten Friedhof und auf dem ehemaligen Klostergelände hat sich außerdem eine Kirchenmusikschule etabliert.

Das Örtchen Lügumkloster besticht durch eine weitläufige Anlage mit einem sehr großen Dorfplatz, der mit Bronzestatuen geschmückt ist. Alles, die Häuser, Vorgärten, auch die Straßen machen einen gepflegten Eindruck. Öffentliche Toiletten, kostenlos, die Leute, die man trifft, freundlich, zumindest die Hand zum Gruß erhoben. Es ist ein bisschen wie eine andere Welt.

Vom Kloster aus fuhr ich auf die Insel Romo, die größte der Nordseeinseln Dänemarks und wie die benachbarte Insel Sylt Teil des Nationalparks Wattenmeer. Den von mir ausgesuchten Weg ans Wasser konnte ich leider nicht gehen, er war weiträumig abgesperrt wegen eines brütenden Seeadlerpaares. Dann bin ich eben doch vor an den Nordseestrand gefahren und war sehr überrascht, Autos auf dem Strand fahren zu sehen. Der ist dort extrem breit und viele fahren dann eben bis zum Wasser vor. Das hatte ich zum ersten Mal in den USA am Pazifikstrand im Westen gesehen.

Mein nächstes Ziel war Ribe, eine Kleinstadt nördlich von Romo. Sie gilt als älteste Siedlung Dänemarks. Ab 750 siedelten hier Wikinger und trieben Handel. Bis ins 18. Jahrhundert war die Stadt der bedeutendste Nordseehafen Dänemarks um den auch die Hanse nicht herumkam. Heute ist ein pittoreskes Zentrum zu sehen, mit der Domkirche als Mittelpunkt. Das älteste Hotel und den ältesten Kaufmannsladen Dänemarks kann man bestaunen.
Den Gründervätern der Stadt ist ein Wikingermuseum gewidmet, das die Welt in dieser Zeit den Besuchern näher bringt. Dioramen aus der Zeit um 800 und um 1500 zeigen diese Welt anschaulich, genauso wie viele gefundene Artefakte.

Übernachten konnte ich bis jetzt immer mehr oder weniger tief in Wäldern, die die Kommunen unterhalten um den Bewohnern sportliche Aktivitäten, wandern, baden, joggen zu ermöglichen, aber vor allem die vielen Hunde auszuführen, die es hier gibt. Parkplätze gibt es da. Picknickbänke, Feuerstellen und Grillgelegenheiten. Alles toll in Ordnung, sauber und gepflegt. Ach ja und auch hier hat man hin und wieder an Toiletten gedacht. Steuergelder mal sinnvoll für die Bedürfnisse der Bevölkerung eingesetzt.

Und so will ich nun weiter Richtung Norden fahren und bin gespannt, was mir dabei noch so über den Weg läuft………….

Und nun die dritte Runde……..

Da ich bis jetzt in Dänemark „nur“ die Welterbestätten besucht habe, will ich mir für eine Weile das Land ansehen.

Zuvor jedoch war ich bei Gabi und Manfred, den Reisefreunden, die ich in Halifax/ Kanada kennen gelernt hatte. Sie waren umgezogen, ich hab die neue Wohnung besichtigt und auch sonst war von den letzten Reisen wieder viel zu erzählen. Die Zeit verging wieder wie im Fluge, aber Freund Jans in Flensburg wartete auch schon und so bin ich weiter gezogen.

Flensburg, die Stadt an der gleichnamigen Förde, fasziniert mich immer wieder. Zumal dort auch für mich die äußeren Rahmenbedingungen stimmen. Die Stadt ist sauber, hat freundliche Bewohner und die Altstadt und die Geschichte der Stadt ist immer wieder interessant für mich. Diesmal wollte ich die Gebäude der Backsteingotik bewundern und einen Jugendstilweg haben sie obendrein dort. Auch öffentliche WC sind völlig kostenlos zu benutzen. Eine Seltenheit, betrachtet man die Preise, die für die Befriedigung eines menschlichen Bedürfnisses in anderen Städten aufgerufen werden.
Bei meinem ersten Rundgang in der Stadt sind mir mitten auf dem Markt Studenten der hiesigen Hochschule aufgefallen. Sie protestierten gegen die Einrichtung militärtechnischer Studiengänge an der Flensburger zivilen Bildungseinrichtung. Auf diese Art will man wohl dem allgemeinen Rückgang der Studierendenzahlen entgegenwirken. Ich finde den Protest ganz in Ordnung und hoffe, er hat Erfolg, wird doch damit der allgemein zunehmenden Militarisierung Deutschlands Einhalt geboten.

Die Backsteingotik in Flensburg besteht, bis auf ein Kaufmannshaus, aus einer Reihe von Kirchen, bei denen mehr oder weniger große gotische Reste zu sehen sind und auch manches Jugendstilhaus hat seine besten Tage hinter sich, obwohl sie durchaus attraktiv anzusehen sind.   

Der Stellplatz für Wohnmobile in der Stadt ist nun einem breiten Publikum bekannt und bereits Mitte Mai buchstäblich überlaufen, wird aber immer noch von der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellt. Mitreisende mit einem großen Wohnmobil haben sich lebhaft für meine Art des Reisens mit einem Kleinbus interessiert. Es stellte sich heraus, das der Camper nur gemietet und sie von meiner spartanische Art zu Reisen angetan waren. Wir haben lange über Details geredet.

Kurz vor der Grenze gibt es schon einen ersten dänischen Laden, der allerlei, für Dänen wichtige Dinge anbietet und die von diesen in Massen gekauft werden. Dosenbier gehört dazu, dass es pfandfrei für Dänen gibt und natürlich unendlich viele Arten von Lakritze, alle mit reichlich Zucker versehen.
Und dann ging es nach Dänemark. Diesel 1,68 € umgerechnet, aber auf Landstraßen nur 80 km/h erlaubt, ein gemütliches cruisen bei dem auch LKW locker mithalten können, ganz mein Ding. Mal sehen wies hier wird………….

Das Ende der zweiten Runde in diesem Jahr………

Auf dem Weg zurück nach Gotha zu Manuela gab es noch Stendal im Altmarkkreis zu bestaunen und Tangermünde liegt ebenfalls nicht weit weg.
Zunächst ging es nach Stendal. Dort bin ich abends angekommen, da ich den ganzen Tag gefahren war. Tanken noch zwischendurch, einkaufen. Die Rapsblüten riechen jetzt sehr intensiv und bei den Bäumen erkennt man die Langschläfer jetzt ganz genau. Die Buchen haben schon ausgetrieben, die Eichen sind mal so und mal so in ihrer Entwicklung und die Eschen nehmen sich noch Zeit, da gucken gerade mal die Spitzen.
Ja Stendal, um 1100 herum gegründet, war 200 Jahre Mitglied der Hanse, wenige Tage Ende April 1945 wurden die verkohlten Überreste der Familien Hitler und Göring hier vergraben, ehe sie nach Magdeburg geschafft wurden. Stendal ist jetzt Kreisstadt und besitzt einige Gebäuden der Backsteingotik.
Zwei Tore der Stadtbefestigung stehen noch, einen sehenswerten Dom St. Nikolaus gibt es und Teile des Rathauses sind aus der Zeit.

Johann Joachim Winckelmann(1717-1768), Wegbereiter der Archäologie als Wissenschaft, Kunstschriftsteller und Geistiger Vater des Klassizismus in Deutschland, wurde hier geboren und wird sehr verehrt.
Ich kam gegen Abend in die Stadt und habe noch einen Stadtrundgang machen können. Als ich jedoch gegen halb acht in der Fußgängerzone war, bin ich über die menschenleeren Straße doch erschrocken. Ich weiß nun nicht, war das Zufall oder ist das immer so. Schön ist in Stendal jedoch, dass es an Stelle der Stadtmauer einen mehr oder weniger breiten Parkstreifen mit schönem Fußweg um die Stadt gibt, sodass man die Altstadt im Grünen umrunden kann.

Andern Tages fuhr ich nach Tangermünde, nicht weit von Stendal entfernt. Um 1275 gegründet, war die Stadt um 1375 Zweitresidenz des deutschen Kaisers Karl VI. Zwischenzeitlich Mitglied der Hanse, verlor sie ihre Bedeutung ab 1488, als die Bewohner gegen die Biersteuer rebellierten und die Residenz nach Cölln, dem nachmaligen Berlin verlegt wurde. Die heute noch erhaltenen prächtigen Fachwerkbauten entstanden nach 1617, als die Stadt fast vollständig abbrannte.
Den WWII überstand die Stadt nahezu ohne Schäden, aber die Bausubstanz verschlechterte sich zu DDR Zeiten durch fehlende Instandhaltung. Erhalten blieb vieles, wenn auch nur mit Notsicherung.
Heute sind die meisten Fachwerkhäuser schön restauriert und die Gebäude der Backsteingotik, die St. Stephanskirche, das Neustädter Tor, das historische Rathaus und der Eulenturm sind beeindruckend.

Jetzt bin ich in Chemnitz, nachdem ich eine Woche wieder bei Manuela war und Ende der Woche starte ich erneut in den Norden, Kirchen ansehen, Backsteingotik auch in Dänemark und sicher auch wieder historische Theater……………………..

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