Im Petersdom befindet sich das Grab des heiligen Apostels Petrus. Er ist deshalb der Hauptwallfahrtsort der katholischen Christenheit in der Welt. Im Laufe der fast 2000 jährigen Geschichte ist deshalb hier eine einzigartige Sammlung von Denkmälern und Kunstwerken entstanden. Die Vatikanstadt wurde deshalb als einziger Staat der Welt mit seinem gesamten Territorium 1984 in die Welterbeliste aufgenommen.
Die Geschichte der Petrusverehrung begann im 4. Jahrhundert, als Kaiser Konstantin am Grab von Petrus, welches auf dem Vatikanischen Hügel vermutet wurde, eine erste Peterskirche errichtete. Im 9. Jahrhundert wurde unter Papst Leo IV. um diesen Hügel und die bis dahin dort entstandenen Gebäude eine Schutzmauer gegen die Sarazenen gebaut.
Im 7. Jahrhundert erlangten die Bischöfe von Rom die Oberhoheit über die gesamte Christenheit und bezeichneten sich fortan als Päpste. Um diese Zeit residierten sie allerdings im Lateranpalast, nicht auf dem Vatikanischen Hügel. Das änderte sich erst mit dem Ende des Schismas Anfang des 15. Jahrhunderts, die Zeit der Päpste in Avignon und der Gegenpäpste. Der Vatikanische Hügel wurde zum Zentrum des Kirchenstaates und entsprechend ausgebaut. 1506 begann der Bau des heutigen Petersdomes, 1589 der des Apostolischen Palastes. Die 1475 gegründete Vatikanische Bibliothek entwickelte sich im Laufe der Zeit zur größten privaten Kunstsammlung, die heute in den Vatikanischen Museen zugänglich ist.
Das Territorium des Kirchenstaates dehnte sich immer mehr aus. Bis es 1808 in das Königreich Italien integriert wurde. Eine politische Lösung ging damit jedoch nicht einher. Diese sog. „Römische Frage“ wurde erst am 11. Februar 1929 durch den Lateranvertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Königreich Italien endgültig gelöst.
30. März 2023
