Neapel………….

Neapel – erstmal hat mich die Geschichte der Stadt fasziniert. Es gab wohl kein Volk im Mittelmeerraum und auch Nordeuropa, das hier nicht seine Spuren hinterlassen hat. Die Griechen haben es gegründet, Römer, Langobarden, Normannen, Byzantiner, Araber, Juden und viele andere folgten. Auch deutsche Könige und Kaiser hat es gesehen. Lange Zeit war Neapel nach Paris und London die drittgrößte und bedeutendste Stadt Europas. 

1991 war ich mit einer Busreise schon mal hier. Mit meiner DDR Erfahrung im Straßenverkehr hat mich der hektische Verkehr damals bald umgehauen und ich wollte da selbst mal fahren. Von der Fähre runter blieb mir ja nichts anderes übrig. Jeder versucht vorwärts zu kommen und es herrscht, meist ohne das was passiert, eine große Drängelei. Trotzdem erlebte ich große Rücksichtnahme, gegenseitige Akzeptanz aber auch ein unglaubliches Selbstbewusstsein. Wenn Du eben ein bisschen weiter vorn stehst, dann lassen sie dich fahren ohne großes Geschrei. In einer engen Seitenstraße bog ein Fahrer ab, blieb mitten in der Kurve stehen, blockierte alles und eine Frau stieg aus. Die Frau machte aber nicht die Tür zu, sondern redete weiter mit dem Fahrer. Das ging bloß Sekunden gut, bis ein Hupkonzert losbrach, freilich ohne die Dame sonderlich zu beeindrucken.

Die Altstadt ist hier Welterbe mit ihren Bauten aus verschiedenen Epochen von der Römerzeit bis zum Jugendstil hab ich alles gefunden. In der Altstadt Massen an Touristen aus buchstäblich allen Ländern der Erde schieben sich durchs Gedränge, Autos dazwischen Und Forza Napoli spielte in der Championsleague gegen Inter Mailand. Das war in der ganzen Stadt nicht zu übersehen. Viele Straßen sind mit großen schwarzen Steinen gepflastert, sicher Lavagestein. Eine Filiale der ältesten Bank Italiens aus Siena habe ich gefunden. Italienisches Design findet sich viel und ein für mich neues Take away hab ich auch gefunden: Makkaroni im Teigmantel, eine Soße mit drin und Käse – war mir zu trocken.

Und der Vesuv passt natürlich auf alles auf………  

durch Sizilien………..

Und so war dann die Schleife auch. Beeindruckend, wie lange der Ätna doch die Landschaft dominiert. Die Nordflanke noch weiß, da glaubt man kaum, wie gefährlich er werden kann. Sizilien ist eine Landschaft, die ich wie das Alpenvorland empfunden habe. Relativ steile, aber nicht schroffe Berge, bis obenhin begrünt. Viel Landwirtschaft, schon zu Römerzeiten war Sizilien die Kornkammer. Oliven, Wein weniger, aber Obst in rauen Mengen. Äpfel, Mandeln, Kirschen, alles akkurat gepflanzt, Bewässerung inclusive und obendrüber Folie um die Ernte zu verfrühen.

Syrakus und die Felsnekropole von Pantalica war die erste Stätte. Seit der späten Eisenzeit wurden in der Nekropole  Menschen begraben. Um das 8. Jahrhundert v.Chr. erloschen die Kulturen und die Griechen siedelten ungefähr zur gleichen Zeit an der Küste in Syrakus. Teile des Domes waren mal ein Tempel, im Schiff des Domes kann man noch dorische Säulen aus dieser Zeit sehen.
Die Kontinuität der Besiedlung über viele Jahrtausende war für die Eintragung in die Welterbeliste Grund genug.  
In Pantalica, 30 km im Landesinneren, musste ich dann 29 Grad erleiden. Zum Glück ist das eine Eintagsfliege gewesen und die Klimaanlage im Bus funktionierte.

Im Val di Noto passierte im Jahre 1693 schreckliches. Ein verheerendes Erdbeben mit ca. 60.000 Opfern zerstörte viele Orte in der Region im südlichen Sizilien. Der Wiederaufbau verhalf der barocken Baukunst zu einer letzten, späten Blüte und es entstand ein einmaliges homogenes Bild dieses Baustiles in 8 Städten. Heute wird dieses Werk als der sizilianische Barock in der Kunstgeschichte bezeichnet.

Eine ähnliche Naturkatastrophe, nur ohne Menschenopfer, hat uns bei der nächsten Stätte erstaunliches bewahrt. Die Villa Romana de Casale in Piazza Armerina im Inneren der Insel entstand um das Jahr 310 n.Chr. Der römische Adel zog wieder zu seinen Besitzungen aufs Land und wollte entsprechend untergebracht sein. Eine äußerst luxuriöse Villa entstand mit sehr lebensechten Mosaiken am Boden. Ein Erdrutsch verschüttete die Villa und Mauerreste bis 2m Höhe und eben die Mosaiken wurden konserviert. Ein Gerüst auf den stabilisierten Mauerresten trägt Laufstege und eine Nachbildung der Umrisse der Villa. Zu sehen sind die am besten erhaltenen Mosaiken aus der Römerzeit.

Und vor den Römern waren die Griechen auf der Insel und siedelten ab dem 8. Jahrhundert v.Chr. auch nahe Agrigent im damaligen Akragas. Ruinen vieler Tempel sind zu sehen, mit dem Concordia Tempel steht hier der am besten erhaltene Tempel der Ära der Griechen. Im Rahmen seiner Bildungsreise war auch Johann Wolfgang von Goethe hier unterwegs und berichtet davon in seinen „Italienischen Reisen“ und zuletzt nun Palermo: hektischer Verkehr, unheimlich viel Schmutz und Müll überall, selbst vor feinen Bekleidungsläden auf der Straße. Viel kulturelles Erbe: Normannen, Langobarden, Byzantiner, Araber, Juden. Ein Gemisch, aus dem viel Neues gekommen ist und die UNESCO hat das gewürdigt. Zum Glück hatte ich einen Standplatz mitten in der Stadt, sodass ich alles fußläufig erledigen konnte.

Dabei bin ich dann auch am Fischmarkt gelandet aber das Bild spricht wohl für sich………

Von hier hätte ich alleine bis Neapel fast 650 km fahren müssen. Das wollte ich nicht, also hab ich die Fähre benutzt und bin heute früh glücklich hier gelandet. Glücklich deshalb, weil:
1. Die Fährlinie Grimmaldi ein Papierticket wollte!! Unmöglich in unserer Zeit, finde ich!! Schließlich hat eine Dame aus dem UNESCO Infocenter mich persönlich in ein Tabakgeschäft geführt, der sowas gedruckt hat.
 2.Im Hafen gebaut wird und sich das Chaos der Straße dort fortgesetzt hat. An dem angegebenen Gate durfte man nicht rein, der nächste ging auch nicht, aber da hinten….??
Nun habe ich mich hier durch den Verkehr gequält, fahre morgen zu einem Parkhaus an der Metro und sehe mir die Altstadt von Neapel an……………..   

auf nach Sizilien……….

viel gab es in Troia aber nicht zu sehen und so bin ich nach Monte Sant`Angelo weiter gefahren. Von Manfredonia an der Adriaküste ging es lange steil den Berg rauf. Einen tollen Blick auf die Adria gabs und dann natürlich die Grotte, in der der Erzengel Michael gelebt haben soll. Die Kirche um die Grotte herum ist heute noch die letzte Station in Europa für viele Pilger ins Heilige Land.

Auf dem Weg zum Castel del Monte habe ich in einem sog. Agroturismo übernachten können. Ein bisschen Pension, Café, Rastplatz und Truckstop in einem. Einem. Eine Ente stolzierte mit ihren Gänsekumpels unermüdlich durchs Revier – lustig.
Castel del Monte ist ein etwas rätselhaftes Schloss. Von Kaiser Friedrich II, der Staufer, 1240 errichtet, ist es in perfektem Achteck errichtet und hat an den Ecken jeweils einen achteckigen Turm. Es sind nicht alle Zimmer vom Eingang aus zu erreichen, in nur drei der Türme ist eine Treppe eingebaut, die anderen beherbergen Zimmer. Bäder sind aufwändig nach orientalischem Vorbild hergestellt. Der Schatten im Innenhof erreicht zur Herbsttag- und nachtgleiche exakt die Breite des Hofes und einige mehr der Besonderheiten.

Als etwas Besonderes ist auch die südlichste Welterbestätte in Apulien, Alberobello, anzusehen. Die Häuser hier, Trullo genannt, sind in Trockenmauerwerk errichtet. Die Dächer sind aus Kalksteinplatten kunstvoll zu runden oder ovalen Kegeln aufgetürmt und haben einen, oft mystisch bedeutenden, Schlussstein. Früher als Wetterschutz oder Lagerraum im ländlichen Raum benutzt, setzte sich diese Bauweise in Alberobello als die Vorherrschende für Wohnbauten durch.  
Das wird schon seit dem Neolithikum von Menschen in verschiedenen Gegenden praktiziert, in Alberobello hat sich diese Bauweise jedoch bis heute erhalten.

Eine letzte wunderliche Wohnstätte von Menschen gab es in Matera zu sehen: Die weltweit älteste, bekannte Siedlungsstätte von Menschen, die durchgehend besiedelt war.
Seit der Altsteinzeit leben hier Menschen in Höhlen. Später wurden dann Mauern davor gesetzt oder auch ganze Räume. Ein Sammelsurium von ineinander geschachtelten Behausungen entstand. Bis 1948 war das so. Dann brach eine Malariaepedemie aus und die Menschen wurden umgesiedelt. In 3300 Räumen lebten damals über 15.000 Menschen.
Seit dem sind die Stadtviertel Sasso Caveoso und Sasso Barisano eine Museumsstadt.
Ein Kloster aus dem 10. Jahrhundert ist zu besichtigen, verschiedene Felsenkirchen und auch das tägliche Leben wird in einem Museum dargestellt.  

Und nun hieß das Ziel Sizilien. 400 km musste ich fahren, um die Straße von Messina zu erreichen. Immer wieder hohe Gebirge, mancher Gipfel im Schnee. Zweit- und drittrangige Straßen manchmal wie Feldwege, unheimliche Müllberge überall – unfassbar. Richtig gut: die landwirtschaftlichen Flächen sind alle in einem überaus gepflegten Zustand. Olivenhaine, Apfel, Birnenplantagen und sehr viele Kirschen und natürlich darf der Wein nicht fehlen.
Die Fähre unkompliziert, in die Wartespur fahren, Ticket kaufen und losfahren. Schnell drauf und wieder schnell runter – Zeit ist Geld.

Und nun Sizilien: Sonne morgen noch, 23 Grad, eine Briese vom Meer. Ich werd nun gegen die Uhr fahren. Catania erst, dann die Südspitze und zuletzt Palermo……..    

Planänderung……..

mittlerweile war ich dann nahe Neapel, besser gesagt in Caserta angekommen. Hier gibt es eine Welterbestätte, das königliche Schloss mit dem angeschlossenen Garten, sowie technische Einrichtungen. Das ist zum einen der Aquädukt Vanvitelli, dessen Viadukt Carolino noch erhalten ist und zum anderen der San Leucino Komplex, ein ehemaliges Landgut, dem zu dieser Zeit eine Seidenweberei angegliedert wurde, die nach aufklärerischen Idealen eine Arbeitskommune hätte sein sollen. Der Palast, ab 1752 erbaut, hat auf rechteckigem Grundriss im Inneren zwei sich kreuzende Flügel, sodass vier Innenhöfe entstanden sind. 1970 Fenster besitzen die Fassaden und es gibt ca. 1200 Räume. In Nachahmung von Versailles in Paris sowie dem Palazzo Reale in Madrid ist der Palast entstanden und genau wie in Madrid war ein Großteil der Räume für die Verwaltung des Königreiches Neapel vorgesehen. Die Gartenanlage streckt sich mit verschiedenen Wasserbecken über 3 Kilometer  in einer Achse direkt bis zum Berg San Silvestre. Im hinteren Teil ist noch einer der bedeutendsten Englischen Gärten Europas zu finden. Der Vanvitelli Aquädukt, 42 km lang, versorgte auf seinem Weg auch andere technische Einrichtungen, wie etwa Mühlen und natürlich die Wasserspiele und – becken der Gartenanlage.

Der Plan war dann, zwei Tage auf einem Camperplatz zu übernachten und nicht nur den Palast von Caserta zu besichtigen, sondern mit dem Zug auch noch Neapel zu erkunden. Durch die Osterferien war der Platz leider für die zweite Nacht ausgebucht.
So bin ich nun nach Osten gefahren und hab in Benevento die langobardische Kirche Santa Sofia besucht. Das ist ein Bau aus dieser Zeit, der wenig überbaut ist und im Inneren auch noch Freskenreste der ursprünglichen Ausmalung besitzt. Die Langobarden waren ein germanisches Volk, das in der Zeit des zerfallenden Weströmischen Reiches zwischen 568 – 774 n.Chr. über Teile Italiens herrschte. Ihr Verdienst war, Einflüsse des antiken Roms, dem Norden Europas und von Byzanz zu vereinen und eine neue kulturelle Identität des Christentums zu schaffen.

Gelandet bin ich in Troia, einem kleinen Ort auf dem Wege nach Monte Sant ´Angelo, dem Hauptheiligtum der Langobarden an der Adriaküste. Der Ort bietet einen Camperplatz mit Wasser und auch Strom  völlig kostenlos, was ganz seltenes…….

und nochmal Rom………

Und dann kam Rom selbst……
Freunden haben sie den Camper aufgebrochen, auf vielen Parkplätzen wurde ähnliches berichtet und so bin ich auf einen Camper Stellplatz gefahren. Der hatte alles, was man braucht, Dusche, Toilette und sicher stand der Bus auch. Die Metro war nur hundert Meter weg. Da konnte ich gut die Stadt besuchen. Alle Sehenswürdigkeiten, die ich sehen wollte, waren mit der Linie zu erreichen.

Rom hat genau genommen nur eine halbe Welterbestätte, die antike Altstadt. Das Forum Romanum mit den bekannten Verdächtigen: Kolosseum, das Forum Romanum, die Siegessäulen von Hadrian und Marc Aurel und was es sonst noch alles gibt. Die andere Hälfte sind die exterritorialen Stätten des Heiligen Stuhles, wie die Päpstlichen Kirchen, der Lateranpalast und, extra genannt, die Kirche Sankt Paul vor den Mauern. Da war trotz Metro viel Laufarbeit dabei.

Was bleibt: viele Bilder, das Erstaunen über die so ganz andere Geschichte der Stadt als ich das bisher gedacht hatte. Rom, zur Zeit des Römischen Reiches Millionenmetropole, um das Jahr 800 fast entvölkert und später durch das Christentum zur Hauptstadt der christlichen Weltreligion aufgestiegen.

Die zweite Welterbestätte, die sich in Rom befindet ist die des Heiligen Stuhls. Der einzige Staat, dessen ganzes Territorium eine Welterbestätte ist. Petersdom, der Petersplatz, der apostolische Palast – Wohnsitz des Papstes und die Vatikanischen Museen. Das wars dann auch schon.
Nur eine Attraktion noch: die Schweizer Garde! Die Jungs wissen um ihre Skurrilität und possieren entsprechend in der Öffentlichkeit.
Die Leoninische Mauer ist die Grenze des Staates.

Viele Gegensätze gibt es in der Stadt: das Geruhsame der Leute auf den Straßen und die Hektik, sobald sie eine Metro betreten und anfangen zu rennen. Das scheinbare Chaos auf den Straßen, das doch so viel mehr Rücksichten untereinander kennt.

Jetzt bin ich kurz vor Neapel, nach einer Fahrt durch die Region Latium. Steile Berge bis fast 2000 m Höhe, auch hier die Ortschaften oben auf den Bergkuppen, die Apfelbäume blühen, Mandelbäume sowieso und auch Kirschbäume sind schon soweit. Olivenplantagen ziehen sich die Hänge hinauf und bei 20 Grad ist richtig schöner Frühling hier.
Pause war zwischendurch in Maenza, einem hübschen kleinen mittelalterlichen Ort mitten in den Abruzzen. Und am Zisterzienserkloster Fossanova, heute leben hier polnische Glaubensbrüder und der Todesort von Tomas von Aquin ist es auch, bin ich gestern vorbei gekommen………..   

Rom I ………

Und dann Rom….
erstmal in der Peripherie, in und bei Tivoli, östlich von Rom, gibt es die Villa d`Este, ein Bau aus der Zeit der Renaissance. Die Villa besitzt einen der ersten der sog. „Gärten der Wunder“.
Nur mit natürlichem Gefälle und ohne Pumpen wurde eine großartige Welt aus Fontänen, Brunnen und Wasserspielen geschaffen. Der Garten zieht sich erst einen steilen Abhang hinab. Rechts und links von großartigen Brunnenanlagen begrenzt, dem Tivoli- und dem Rombrunnen.
Der Neptunbrunnen am Fuße der Anlage, versehen mit einer Wasserorgel, ist jedoch die Krönung des Ganzen. Ihm gegenüber hat man einen fantastischen Ausblick auf die umliegende Gegend.

Die Villa Adriana, wenige Kilometer von Tivoli entfernt, hingegen, ist eine Palastanlage mit einer geschätzten Fläche von vielleicht 125 Hektar. Kaiser Hadrian hat sie sich als Sommer- und später Alterssitz von 118 bis 134 n.Chr. bauen lassen Man schätzt, dass bis zu 70.000 Menschen dort am Bau beschäftigt waren. Der Bau in seinen Dimensionen ist unter diesen Umständen für mich eine  logistische Meisterleistung, noch dazu ohne jede maschinelle Unterstützung. Schon das Eingangsbecken, das Pecile, mit gigantischen 260 x 96 m. Ein kleines und ein Großes Bad gibt es, beide mit großen gewölbten Decken, und auch eine Canopus genannte Anlage, einem ägyptischen Kanal nachempfunden, mit griechischen Statuen geschmückt und am Ende der Anlage eine Serapeo genannte Feierhalle……….   

erstmal die Etrusker……..

Vor Rom war jedoch noch die Welterbestätte der etruskischen Nekropolen in Cerveteri und Traquinia zu besuchen.

Beide Orte sind monumentale Friedhöfe mit vielen tausend Grabanlagen der ersten Zivilisation im nördlichen Mittelmeergebiet, die städtische Strukturen hervorbrachte. 900 bis 100 v.Chr. war das. Die Gräber wurden in den Fels gehauen oder es wurden sog. Tumuli errichtet. Grabhügel mit einer Steinbasis und Erdaufschüttung in die die Grabanlage hineingebaut wurde. Die Gräber von Cerveteri sind eher durch Steinmetzarbeiten geschmückt, die von Traquinia sind ausgemalt. Die hohe Qualität der Steinarbeiten resultiert auch aus der Tatsache, dass in Tuffstein, einem relativ weichen Material gearbeitet wurde.
Die Gräber und ihre Beigaben sind die einzigen kulturellen Zeugnisse der Etrusker. Höhepunkt der Kultur war die Zeit um 500 v.Chr. Danach setzte der Niedergang ein und um 353 v.Chr. eroberten die Römer die Stadt Caere, das heutige Cerveteri. Damit versank die Kultur der Etrusker und sie gingen im  römischen Volk auf.

Ehe ich mich am nächsten Tag den Welterbestätten in und um Rom zuwandte, habe ich noch einen Spaziergang durch die Nekropole von Cerveteri gemacht. Man kann lange in diesen schattigen Tälern wandern, rechts und links überall Grabstätten im Fels. Mal freigeräumt, mal überwuchert. Der Schatten sorgt für Feuchtigkeit und so gedeihen krautige Pflanze üppig.
Wildes Alpenveilchen hab ich gesehen, aber auch die Perl- oder Mauereidechse, ein Geschöpf des südlichen Europa, wie mir von einem Bekannten berichtet wurde, konnte ich fotografieren.  

Aber nun ist Rom und seine Umgebung wirklich dran…….

und nun das Welterbe in Süditalien….

Nachdem ich bei Wikipedia schon Bedenkliches gelesen hatte, war es in der Wirklichkeit leider genauso. Die Gebäude waren oft in keinem guten Zustand, manche ganz abgesperrt und viele Einrichtungen des Ortes vorsaisonal noch geschlossen. Die Tettuccio Therme war als Einzige wenigstens bis Mittag geöffnet.

Bei der Fahrt in den Süden fielen mir wieder mal die Unterschiede in der Natur zwischen zu Hause und hier sehr ins Auge. Die Mandelbäume blühen schon, Tulpenbäume auch. Mancher Holunder hat schon seine Dolden ausgebildet und die meisten Bäume treiben ihre Blätter.

Ein ganzes Stück südlich von Florenz, mitten in der Toskana befanden sich die für mich nächsten Welterbestätten. Pienza und das Val d`Orica.
In Pienza hat sich der Papst Pius II ab 1459 selbst ein Denkmal gesetzt. Er ließ durch den Architekten Bernardo Rosselino die Stadt im Sinne der Renaissance umbauen und schuf damit eine ideale Stadt, die zum Vorbild für ähnliche Vorhaben in ganz Europa wurde. Nebenher wurde Pienza, früher Corsignano, noch nach dem Papst benannt. Am Platz Pio II liegen die Kathedrale, der Platz Piccolomini, das Rathaus und der Borgia Palast.

Die Pienza und weitere Orte umgebende Landschaft, das Val d`Orica, gilt im Sinne der Renaissance als ideale Landschaft in der sich Natur und Landwirtschaft verbinden. Das Tal gehörte ab dem 14. Jahrhundert zum Stadtstaat Siena. Wein, Oliven und Haselnüsse sind die prägenden Erzeugnisse hier.
Malern war diese Landschaft während der Renaissance immer wieder Vorlage und den Künstlern der „Schule von Siena“ wurde sie zum prägenden Merkmal ihrer Arbeiten.
Eine sanft gewellte Landschaft mit kegelförmigen Erhebungen, auf denen sich die, meist befestigten, Ortschaften befinden, erlebt man hier.

Weiter auf dem Weg nach Rom war Station in Sutri, einer kleinen Ortschaft mit einer überaus reichen Geschichte. Bereits 3000 v.Chr. sind hier die ersten Besiedlungsspuren nachgewiesen und zu römischer Zeit war Sutri eine große Siedlung mit eigenem Amphitheater. Heute ist es eine kleine, beschauliche Gemeinde die leider abseits der Touristenströme liegt.

Und nun liegt der Moloch Rom mit seinen 4 Welterbestätten vor mir und ich will mal sehen, wie ich den für mich erobern kann……  

Ein Abstecher nach Frankreich………

Bei Imperia habe ich dann die Mittelmeerküste erreicht. Das Städtchen machte einen netten Eindruck, ich bin jedoch weiter gefahren um an einem traumhaften Ausblick über die Küste die Nacht zu verbringen. Und anderntags war es soweit. Ich habe Nizza erreicht. Die Stadt ist eingeklemmt zwischen Apennin und der Mittelmeerküste. Das ergibt für die Stadt ein mediterranes Klima mit sehr milden Wintern. Grund genug für insbesondere englische Gäste, hier den Winter zu verbringen, wenn man es sich leisten konnte. Ab 1824 legten englische Wintergäste einen Küstenweg an. Und aus diesem Chamin d`Ingles entstand die heutige Promenade d´Anglais. Die Wohnquartiere dahinter sind es, die Nizza mit ihrer vielfältigen Architektur den Welterbestatus eingebracht haben. Man kann stundenlang durch die Straßen ziehen um insbesondere die klassizistischen Bauten der Gründerzeit zu bewundern.

Zurück bin ich nach Sanremo gefahren. Ein Standplatz unmittelbar am Meer, da habe ich es 2 Nächte ausgehalten.

Zuvor bin ich noch in Roquebrune -Cap-Martin,  noch in Frankreich, vorbei gefahren. Hier hat sich Le Corbusier, der große schweizerische Architekt der neuen Moderne ein Cabanon, eine Strandhütte direkt ans Meer gesetzt. Heute Museum, welches geschlossen war, aber ich hab mein Glück versucht. Leider mit wenig Erfolg. Das Grundstück ist mit Sichtschutz zugebaut, sodass nur ein Foto des Gebäudes von hinten einigermaßen gelang. Im Übrigen ist le Corbusier hier im Ort auch begraben.

Sanremo kenne ich nur aus dem Film „Schussfahrt nach San Remo“. Ein Klassiger, den ich in meiner Jugend mehrfach gesehen habe.
Aber auch Alfred Nobel, der Stifter der Nobelpreise besaß hier eine Villa und er ist hier auch  begraben.
Die vielen Camper auf einem Sportplatzgelände hatten mich dann schon ein bisschen verwundert. Des Rätsels Lösung hieß: Tagesrennen Mailand – Sanremo. Das ist der erste Klassiker in der Profiradsportszene im Jahr über knapp 300 km. Die Stadt war voll von Bussen und LKW um die Mannschaften technisch abzusichern. Das war nicht so mein Ding und so bin ich dem Trubel ferngeblieben.

Im Supermarkt hab ich noch eine liebenswürdige Geste der Betreiber für die vielfach anzutreffenden Hunde entdeckt: Einkaufswagen mit Hundeabteil aus Styropor. Damit kann der Hund bequem durch den Markt reisen.
Und dann ging es streng nach Süden weiter, Genua, ein Schlafplatz ganz oben in den Bergen mit grandiosem Ausblick auf den Hafen. Das kannte ich schon vom vergangenen Jahr.

Nun bin ich in Montecatini bei Florenz gelandet. Die hiesige Therme ist Bestandteil der Welterbestätte Die großen Kurorte Europas.

Das werde ich mir jetzt ansehen……..  

Durch Italien………….

Am vergangenen Sonnabend bin ich nun aufgebrochen. Bis Montag früh war Station bei den Enkeln im Allgäu. Kalt war´s dort und geregnet hat es, aber schön war´s auch.
Am Montag dann der große Ritt durch Österreich (Diesel 1,76€; Super 1,84€), ein ganzes Stück Schweiz (Diesel 2,04 CHF; Super 1,88 CHF) und dann Italien (Diesel 1,83€; Super 1,86€). In Samnaun, dem Schweizer Zollfreigebiet bin ich mit 1,49€ für den Diesel gut weggekommen. Und der Winter hat nochmal einen eisigen Gruß gesandt.

Dann entlang des Comer Sees, eine schöne Fahrt mit vielen idyllischen Ausblicken bin ich bis Lecco gekommen. Weiter gings nach Monza, allerdings an der weltberühmten Rennstrecke vorbei zum Dom in der Innenstadt und einem beeindruckenden Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Hier, wie so oft in Italien, war wieder eine fast vollständig erhaltene Altstadt zu sehen, allerdings mit einigen modernen Gebäuden, hauptsächlich von Banken.
Und im Piemont die typischen Siedlungsstrukturen. Nicht im Tal wird gebaut, sondern auf den Bergen. Die Kirche auf dem allerhöchsten Punkt, der Sonne, vor allem aber Gott am nächsten.

Bis Novara, vorbei an Mailand und Magenta, bin ich gekommen. Der dortige Kirchturm hat eine 120 m hohe Kuppel aus dem 19. Jahrhundert, überragt alles in der Stadt und ist schon von weitem zu sehen. Steht man davor, so ist an ein fotografieren nicht zu denken. Überall sind Häuser im Weg.
Und heute nun noch Cuneo. Der große Marktplatz gesäumt von klassizistischen Arkadenhäusern aus dem 19. Jahrhundert. Und zwischen den Häuserfronten thronen die Spitzen der Französischen Alpen. Nizza rückt näher……….

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